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Dieses Thema hat 31 Antworten
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dasOberhemd Offline




Beiträge: 199

06.03.2011 09:39
#26 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Zitat von ledershorts

Zitat von dasOberhemd
Die Münsterländer sind Westfalen, das westfälische Platt gehört zu den niederdeutschen Dialekten oder zur niederdeutschen Sprache. Bis in das 15. Jahrhundert konnte man niederdeutsch und niederländisch sprachlich nicht unterscheiden. Das Niederrheinische gehört aber zu den mitteldeutschen Dialekten.


Nee, so isses nicht. Wär auch erstaunlich, weil der Niederrhein ja direkt an die Niederlande grenzt, während Münster einigermaßen weit entfernt ist, viel näher an Osnabrück liegt als etwa an Venlo.
Wikipedia weiß es wieder mal genau und unterscheidet die niederrheinischen Dialekte: "Kleverländisch und Ostbergisch können eindeutig als niederfränkische Dialekte eingeordnet werden. Sie stehen aufgrund ihres Sprachcharakters dem Niederländischen besonders nahe. Die ostbergischen Dialekte (...) gelten offiziell als Übergangsmundarten zwischen dem Niederfränkischen und dem Westfälischen. Die Benrather Linie wiederum trennt die niederrheinischen Dialekte vom mitteldeutschen Ripuarischen und als Grenze zum Westfälischen dient die sich nach Norden abschwächende Einheitsplurallinie. (...) Die sehr stark von der deutschen Hochsprache abweichenden und mit dem Niederländisch verwandten Niederrheinischen Dialekte niederfränkischer Ausprägung wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr von einem Hochdeutsch speziell niederrheinischer Prägung verdrängt."




Wikipedia traue ich da ja nie so über dem Weg. Es ist jedenfalls auch Fakt, dass Westfalen auch an die Niederlande grenzt und von Münster zur Grenze ist es nicht soo weit. Niedersachsen grenzt übrigens auch an NL und hier wird ja auch niederdeutsch gesprochen.

Siegfried Hase Offline




Beiträge: 583

06.03.2011 14:00
#27 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Zitat von Henning
So selbstlos, wie Du denkst, Gerold, sind die meisten Länder leider nicht. Die Situation Ende des 19 Jahrhunderts war schon allein deshalb eine völlig andere, weil es das Band der gemeinsamen Sprache gegeben hatte.

Ich plädiere nicht für eine Rückkehr zum alten Nationalstaat. Allerdings geht es den meisten Staaten derzeit nur darum, die anderen, vor allem Deutschland als Hauptzahler, gründlich abzuzocken. Peinlich, wenn ich nur daran zurückdenke, wie sich Polen gewisse Zugeständnisse hatte vergolden lassen. Über Griechenland wollen wir noch nicht einmal sprechen.

Wenn es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt, werden dei Absetzbewegungen beginnen. Leider.
Wetten?!

Gruß

Henning


Hallo Henning!

Da stecken m. E. verschiedene Sachen drin!

1. 'Band der gemeinsamen Sprache'. Ja, das gab es - und zwar wegen Luther (=Bibelübersetzung in 'das' Deutsche) und Gutenberg (=den Erfinder des Buchdrucks). Die Dialekte waren aber sehr deutlich ausgeprägt und so ganz konnte man nicht von 'einer' Deutschen Sprache reden. Selbst im größten Deutschen land, Preußen, verstand der Rheinländer aus Bonn nur mit Mühe den Ostpreußen aus Königsberg... Dem einheitlichen Sprachband schreibe ich daher keine all zu große Bedeutung zu.

2. Den Nationalstaat alter Prägung möchte ich auch nicht. Aber bei Verhandlungen versucht doch JedeR immer das Beste für sich rauszuholen. Das ist bei Verhandlungen von Staaten auch nicht anders. Polen ist gewiß ein recht froßer Flächenstaat mit einer Bevölkerung die sowohl zahlenmäßig als auch von der Ausbildung her oberes Mittelmaß in Europa ist. die Bezahlung - und da hat Lukas etwas recht, wenn auch nicht in der Höhe - ist bis dato unterdurchschnittlich und nicht angemessen. Trotzdem: grundsätzlich wedelt der Hund mit dem Schwanz und nicht umgekehrt! Will heißen: der Rest der EU muß halt den Polen in manchen Dingen auch klar machen, daß auch sie manches ändern müssen und der EU anpassen müssen. Im Moment scheint in Warschau dies auch angekommen. Man hat wohl begriffen, daß man höher nicht pokern sollte. Für Polen bin ich da recht zuversichtlich. Gewiß, diese Staaten sind kleiner, doch Estland, Slowakei, Slowenmien und Ungarn spielen doch klar auf dem selben Niveau wie die 'alten' EU-Staaten.

3. So wie der 'Griechenland-Bankrott' seitens der EU gemanaget wurde bin ich nicht zufrieden!!! Meiner Ansicht nach wäre es besser gewesen, das 'alte' Griechenland Konkurs gehen zu lassen und die Konkursmasse dann seitens der EU abzuwickeln. Das ganze unter Berücksichtigung der Humanitären und demokratischen ziele der EU-Staaten. Konkret: Die Regierung Griechenlands wäre weg gewesen. Unter Führung der EU wäre eine neue Regierung gewählt worden. Die Auslandsschulden (zumindest die im Euro-Raum) hätte man zu Null abgeschrieben UND der neuen Regierung gleich aufgetragen, was man wie vernünftig verbessert. Daß dies manchen Griechischen Staatsbeamten und Spediteuren mit ihren Privillegien nicht so ganz schmeckt ist mir auch klar. Da hätte die EU halt mal fix sagen müssen:"OK, IHR habt EUER Land abgewirtschaftet. Wir helben Euch, haben per heute alle eure Schulden bei uns erlassen. Wenn IHR jetzt aber noch 3 Monate weiter streikt, dann werdet IHR dann nicht mit dem Kontostand 'Null' anfangen können, sonderm mit den nun neu gemachten Schulden dieser drei Monate. Eines werden wir EU nämlich nicht: Die Faulheit und die Privillegien anderer unterstützen und finanzieren. Seit Euch gewahr: DIESES mal haben wir Euch aus der Patsche geholfen, das nächste mal stehen wir, die EU gewiß NICHT Gewehr bei Fuß wenn ihr so weiter surschtelt wie bisher. Dann könnt ihr Euch eine andere Währung suchen, der EUro wird dies jedenfalls nicht sein. Und auch wenn ihr nicht mehr Mitglied beim Euro sein dürft, weil ihr euch nicht benehmt, lieber verzichten wir auf derartige Zuschussgeschäfte las uns alle in Bedrängis zu bringen."
Das Signal an Portugal, Spanien, Irland...., es wäre ein deutlich anderes gewesen und vom Finanzaufwand her ganz sicher nicht teurer, wie es war bzw. ist, so wie man die Sache abwickelte.

Boah, bin ich heute lang.

Gerold

Senti Offline

Admin


Beiträge: 942

06.03.2011 19:33
#28 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Ich sag ehrlich, den Ostblock brauchen wir nicht, gibt nur ärger und Frust. Seit die Grenzen offen sind zu Polen, ist die Diebstahlrate von Autos in Grenznähe und Einbrüche nachweislich drasisch gestiegen. Und das wird dann nicht besser.

Gruß
Thomas

Was nicht tötet, härtet ab

ledershorts Offline




Beiträge: 623

10.03.2011 09:00
#29 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Also mal kurz was zum "Nationalstaat". Die Historiker sprechen vom "Zeitalter der Nationalstaaten" und meinen damit das 18./19. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde die neue Idee geboren und propagiert, dass der "Nationalstaat" die "natürliche" Staatsform der Menschen sei. Empirisch ist das natürlich Unsinn, denn in der Geschichte gab es vorher überhaupt keine Nationalstaaten und seither sind auch nur die wenigsten Staaten wirklich Nationalstaaten. Es handelt sich also um eine Idee, um eine Ideologie, nicht um ein Faktum.

Beispiel Großbritannien: Das Vereinigte Königreich besteht aus England, Schottland, Wales und Nordirland (die früheren Kolonien lasse ich mal gleich weg). Ist das eine Nation? Nee, noch nie gewesen. Es gibt ja bezeichnenderweise auch mehrere Fussball-Nationalmannschaften. Es gibt auch mehrere Sprachen: Amntssprache ist zwar Englisch (aus dem norddeutschen Dialekt der Angeln und Sachsen hervorgegangen), aber die Waliser sprechen "eigentlich" Welsch (=Wales), die Sprache der britischen Ureinwohner (Kelten, glaube ich). Also: Großbritannien - kein Nationalstaat.

Oder Spanien: Die Katalonen betrachten sich keineswegs als National-Spanier, haben sich auch große Autonomie zurückerobert und sprechen natürlich nicht Spanisch, sondern Katalan (Barcelona ist zweisprachig beschildert). Von den Basken, die teils in Spanien, teils in Frankreich leben, ganz zu schweigen: Der Sprache ist sogar so eigenständig, dass man nicht weiß, wo sie hingehört. Spanien also - kein Nationalstaat.

Die Schweiz: kein Nationalstaat.
Belgien: kein Nationalstaat.
Frankreich: siehe Basken, siehe Elsaß-Lothringen (der Dialekt ist ein deutscher Dialekt) - kein Nationalstaat.
Deutschland: mmmh, zwar sehr homogen (bis auf Sorben und Dänen gibt es keine nicht-deutschsprachige Minderheit außer den Einwanderern), aber was ist mit deutschsprachiger Bevölkerung in Belgien, Luxemburg, Elsaß-Lothringen, der Schweiz und, natürlich, Österreich??? Gemäß der Nationalstaats-Ideologie müßten die auch "heim ins Reich". Also Deutschland - kein Nationalstaat.

So könnten wir ganz Europa durchgehen und finden wenige Nationalstaaten (Polen? Dänemark? Italien? Portugal? Niederlande?).
Gehen wir die ganze Welt durch - ist da eigentlich gar nichts mehr.

Der Nationalstaat - eine europäische Idee des 18./19. Jahrhunderts, die sich historisch nicht durchgesetzt hat. Vergangenheit.

Siegfried Hase Offline




Beiträge: 583

10.03.2011 18:15
#30 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Zitat von ledershorts
...
Frankreich: siehe Basken, siehe Elsaß-Lothringen (der Dialekt ist ein deutscher Dialekt) - kein Nationalstaat.
...


Salut Ledershorts!

Bei den Nationalstaaten gebe ich Dir genau zu 100& recht.

Bei Frankreich ist es so, daß wenn im Elsaß seitens ONF (= franz. Forstverwaltung) eine Submission stattfinden soll, diese bis heute (!!!) von Paris (!) genehmigt werden muß. Und wenn man da dann noch ohne Bargeld in der Tasche (ein bankbestätigter Scheck - auch einer franz Bank - wird NICHT akzeptiert!!!) bieten können darf, dann braucht man dazu eine Genemigung aus Paris (!) - und zwar firmen- UND personenbezogen.
=> Manchmal wähne ich mich in F-Land im 19. Jdh.

Gerold

dasOberhemd Offline




Beiträge: 199

10.03.2011 22:23
#31 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Zitat von ledershorts
Deutschland: mmmh, zwar sehr homogen (bis auf Sorben und Dänen gibt es keine nicht-deutschsprachige Minderheit außer den Einwanderern),



Du hast die Schwaben und Bayern vergessen
Unseren Lukas, der ja aus Bayern kommt, versteht man ja auch nicht immer

ledershorts Offline




Beiträge: 623

11.03.2011 08:05
#32 RE: Ab Mai kommen die Osteuropäer Millionenweise zu uns! Zitat · Antworten

Zitat von dasOberhemd
Du hast die Schwaben und Bayern vergessen


Ja, ok, da ist natürlich was dran. Man hätte, wie Churchill tatsächlich vorgeschlagen hatte, Deutschland nach dem Krieg auch in Nord-Süd teilen können: Schwaben und Bayern (ohne Franken) mit den Österreichern zusammen zu einem Süd-Deutschland, den Rest zu einem Nord-Deutschland. Ich schätze, so eine Teilung hätte auf Dauer Bestand, da sie landsmannschaftlichen Grenzen entspricht. Da hätte eine dauerhafte "Nationenbildung" erfolgen können.
Im grenzenlosen Europa ist das natürlich eh wurscht. Finde ich übrigens insgesamt gut. Und vor den Osteuropäern habe ich auch keine Angst. Weiß gar nicht, wo dieses mangelnde Selbstbewußtsein bei manchen Leute herkommt.

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