Am letzten Altweibersommer- Wochenende bin ich alter Mann mit einer guten Wanderfreundin in die schöne Schweiz gefahren. Die auf keinem Bild sichtbare Ulrike ist als Einzige mitgekommen. Das Ziel war die Sc(h)esaplana.
Wir parken bei Seewis oberhalb von Grüsch. Der Aufstieg zur nur 1000 Meter höheren Hütte zieht sich etwas, jedoch je höher wir kommen, um so wärmer ist es. Nach einer nicht ganz sternklaren Nacht im wunderschönen Winterraum der Scesaplanahütte (kwietschfreie Betten, "Duvets", gut ausgestattete Küche) geht es bei sommerlichen 7 Grad um 7 Uhr, noch im Dunkeln, auf den Weg. Wenn die ersten Ketten kommen ist es Tag. Irgend ein Spezialist hat ins Internet geschrieben, der Weg wäre ein Klettersteig. Man geht lediglich etwas ausgesetzt (man sollte da nicht stolpern) durch die Südflanke. Nur im untersten Teil gibt es zwei je etwa 10 m lange Stücke mit Kette. Die Südflanke ist fast schneefrei, die wenigen Altschneeflecken weichen aber auch bei Sonne nicht mehr auf und sind ohne Schwierigkeiten zu umgehen. Selbst am Gipfelaufschwung ist ein fast schneefreier Pfad möglich. So bleiben meine Grödel unbenutzt im Rucksack.
Ganze 15 Leute sind am Gipfel an diesem wunderschönen Tag. Im Sommer kommen manchmal über tausend von vier Hütten sowie von zwei Bergbahnstation - und haben doch nicht diese Traumaussicht. Vor allem der Südwandanstieg wäre mir bei viel Betrieb unangenehm.
Am ganzen Gipfeltag ist nicht ein Wölkchen am Himmel. Am Gipfel selbst ist es allerdings windig - Sofshelljacke und Daunenweste, Beinlinge und zweite Holse waren schon OK. Die ungewohnte Höhe von immerhin knapp 3000 m macht mir etwas zu schaffen. Der Abstieg geht relativ gemütlich zur Hütte, wo wir noch mal unsere nassgeschwitzten Klamm-Motten in der Sonne trocknen. Ab dort geht es flott talwärts, wobei uns ein nette Päärchen Eingeborener ein einstündiges Flachstück im Auto mitnimmt. Wir tanken noch mal, das ist das Einzige, was sich in der Schweiz auch beim derzeitigen Kurs noch richtig lohnt und liegen nach einer Odyssee über Schweizer Landstraßen um Mitternacht wieder im heimischen Bett.
Das Tourenziel, die Sc(h)esaplana (2968 m) ist vom Parkplatz aus zu sehen. Man sollte nicht annehmen, dass durch die von hier geschlossen erscheinende Südflanke ein Wanderweg verläuft.
Welch ein Aufwand für einen Almweg
Das Wasser ist sogar mir zu kalt
Im Schatten nach 6 Wochen ohne Niederschlag
Schon da :)
Gute Nacht
+7°
Guten Morgen
Lange Querung mitten in der Südwand - trotzdem Gehgelände
Hohlspiegel
Fast geschafft
Endlich wieder sichtbar
Die tun was für die Wanderer
Kalt ist es hier
1500 m unter uns
Wer hat sie gezählt?
Kurz über der Hütte
Lebt wohl ihr Berge ...
Nach einer Odyssee über Schweizer Landstraßen liegen wir um Mitternacht wieder im Bett.
Gott sei Dank ist noch kein Schnee. Hoffentlich bleibt das auch so, den ganzen Winter. Macht ja nur Dreck und Arbeit dieser olle Schnee. Oder braucht den etwa jemand? Also ich nicht.
[quote="LUKAS"]Gott sei Dank ist noch kein Schnee. Hoffentlich bleibt das auch so, den ganzen Winter. Macht ja nur Dreck und Arbeit dieser olle Schnee. Oder braucht den etwa jemand? Also ich nicht.[/quote]
Ja, mein lieber Lukas - unsere Bergregionen leben halt vom Wintertourismus! Dort heisst es "kein Schnee - kein Einkommen"! Ohne Einkommen zieht aber die Arbeitslosigkeit ins Tal! Und viele der Leute z.B. an den Lifts sind junge Bergbauern, welche auch im Winter eine Familie zu ernähren haben und daher auf ein zusätzliches Einkommen SEHR angewiesen sind. Hinzu kommen noch die ganzen Hotels - ohne Schnee kommen keine Gäste und die Betten bleiben leer. Auch da gilt: "Leere Betten - leere Kassen"! Leere Kassen heisst Leute entlassen - weitere Arbeitslosigkeit! usw. usw.
Einverstanden, unten im Tiefland ist der Schnee nur lästig und verursacht viel Mehrarbeit und grösere Umtriebe. Aber eben "des einen Freud ist des anderen Leid!
Ja, so ein schneearmer Spätherbst bietet bei schönem und in der Höhe sicher warmen Wetter grosse Reize!
Dass es dann warm war, erkennt man an deinen kurzen Shorts - wobei mir persönlich die Schwarze viel besser gefällt! Die rote Hose oder soll ich sagen Höschen wäre für meinen Geschmack wohl etwas zu kurz! Obschon du ja ganz tolle, muskulöse Beine hast, die sich sehen lassen dürfen! Aber eben - über den Geschmack bzw. in diesem Fall die Länge kann man ja verschiedener Meinung sein!
[quote="Lampi"]Danke - Du hättest sie (d.h. meine Beine) mal nach dem Abstieg sehen sollen. Da musste ich erst etwas im Auto sitzen, um wieder in die lange Hose zu kommen.
Warum ziehst du dir im - geheizten - Auto eine lange Hose an, wo du doch den ganzen Tag - ev. sogar noch länger - nur in deinen kurzen Hosen herumgelaufen bist? Nach dem Outdoor Sport fahre ich jeweils in meinen kurzen Hosen nach Hause, um mich erst dort wieder umzuziehen! Nach dem Duschen natürlich!
Zitat von Peter PanWarum ziehst du dir im - geheizten - Auto eine lange Hose an, wo du doch den ganzen Tag - ev. sogar noch länger - nur in deinen kurzen Hosen herumgelaufen bist?
Weil ich mich nicht mehr bewege, das Auto etwa 0 Grad kalt ist und die ersten 20 Minuten auch nicht warm wird, weil es nur bergab geht und so ein TCDI auch auf der Schnellstraße noch mal 20 Minuten braucht bis es richtig warm ist. Dafür kommt es trotz der Ausmaße eines Schlachtschiffs mit 6 Litern 100 km weit.
Da sieht man es wieder - je grösser das "Schlachtschiff" - desto schlechter die Leistungen (diesmal die Heizung gemeint)!
Bei meinem "Mazda" Mittelklasswagen - mehr darf ich hier wohl nicht erwähnen, da sonst verdeckte Werbung - funktioniert die Heizung bereits nach knapp 5 Minuten tadellos! Sogar wenn ich abwärts fahre wird's spät. nach 10 Minuten warm! Einfach einen niedrigeren Gang einlegen, dann "arbeitet" der Motor wieder richtig und somit auch die Heizung!