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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Euer Leben in kurzen Hosen
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

10.03.2012 19:50
Unter die Schuhträger gegangen Zitat · Antworten

Am heutigen Samstag war es eigentlich den ganzen Tag sonnig, aber morgens hatten wir noch Bodenfrost. Ich war vormittags noch bei der Post, um mir die zu viel gezahlte direkte Bundessteuer zurückzuholen (keine Angst, davon kaufe ich mir weder Schuhe, noch lange Hosen, noch Mützen!) und bei der Migros. Niemand störte sich an meinen Nichtschuhen und an meiner kurzen Hose.

Am Nachmittag radelte ich noch an die Aare beim Kraftwerk Ruppoldingen in der Hoffnung, daß ich dort ein windgeschütztes Plätzchen in der Sonne finde. Ich fand auch tatsächlich eins, wo es möglich war, sich nur in der Badehose aufzuhalten. Ab und zu kamen mal Spaziergänger vorbei, einer zog sich auch seine fetten Schuhe und Sokken aus, Jacke und lange Hose behielt er aber an, als er sich in die Sonne legte. Auch Leute mit Hunden kamen vorbei, eigentlich nichts Besonderes.

Dann aber war es mit der Ruhe vorbei. Es kam eine Gruppe von 5 Jugendlichen. Einer hatte den falschen Trampelpfad gewählt, eine schmale Wasserfläche trennte ihm vom Strand. Er versuchte rüber zu hüpfen, schaffte es aber nicht. Er holte sich nasse Schuhe und nasse Hosensäume. Die anderen machten einen Umweg. Ihre Ausrüstung gefiel mir gar nicht: Kofferradio und jede Menge Bierdosen. Einen gewissen „Vorteil“ hatte die Wasserlandung doch: Der Jüngling entledigte sich seiner Schuhe und seiner langen Hosen (darunter trug er eine halblange Sporthose). Aber die Sokken behielt er an! Aber allzu lange hielt er es so nicht aus. Dafür wurden sie mit jeder Dose Bier immer lauter. Dafür wurde das Radio leiser, da die Batterien schlapp machten. Mal pfefferten sie mit Holz, mal mit Steinen.

Irgendwann kamen sie auch zu mir, fragten, warum ich immer so herumlaufe, auch im Winter. Ich entgegnete, daß ich im richtigen Winter nicht in der Badehose herumlaufe, wohl aber meist barfuß und in kurzen Hosen, das wäre gesund. Darauf sagte einer, dadurch würde das Immunsystem gestärkt werden. Ein anderer fragte, weshalb ich so oft nach Oftringen käme. Ich war überrascht, da mir das nicht bewußt war, worauf ich antwortete, daß ich dort lediglich durchfahre. Als einer fragte, wo ich her käme und ich „Zofingen“ antwortete, fragte er gleich, ob ich bei der Firma ….. arbeitete. Das stimmte. Dieser Jüngling war in der Tat der Sohn eines inzwischen pensionierten Gabelstaplerfahrers in der Firma. So klein ist die Welt. Dann entfernten sie sich wieder. Und für kurze Zeit lief sogar einer von denen barfuß, in kurzen Hosen und mit nacktem Oberkörper. Und als sie später gingen, verabschiedeten sich 3 von ihnen bei mir mit Handschlag.

Etwas anderes gefiel mir dagegen weniger bei ihnen. Als sie schon etwa 10 Minuten weg waren und ich noch über den Strand ging (der Wind hatte nachgelassen, daher war es jetzt in der Badehose möglich), bemerkte ich erst, welche Mohrerei sie hinterlassen hatten. Überall lagen Bierdosen herum! Da ich einen 60-Liter-Kehrichtsack dabei hatte, sammelte ich gleich die Abfälle ein. Es blieb allerdings nicht bei dem „Mohr“, den die Jugendlichen hinterlassen hatten, sondern ich sammelte auch noch Dinge ein, die vorher dort lagen und ich beim letzten Mal wegen des höheren Wasserstandes auch nicht erreichen konnte. Unter anderem fand ich ein paar Flipflops (billige Plastikdinger, nicht die „edlen“ aus Leder) im Abstand von ca. 10 Metern, dann ein paar fette hochhackige Damenstiefel im Abstand von ca. 3 Metern und einen einzelnen Kinderschuh (das arme Kind!). Ferner konnte ich im Sand noch Einzelteile von Schuhen finden. Ohne Ausnahme wanderten die Schuhe und Schuhteile in den Mohrsack, der irgendwann mit Abfall voll war. Ich war somit glatt zum „Schuhträger“ geworden, und das in Kombination mit einer Badehose. Und ich war „unecht barfuß“. Zum Glück war der Abfallsack schwarz, so daß allfällige Neuankömmlinge meinen „Schuhtick“ nicht mitbekommen würden. Anders als bei jungen Damen, bei denen das Tragen von Stöckelschuhen nach Penzberger Art elegant wirkt, so wirkte es bei mir wirklich nicht elegant. Zum einen bin ich keine junge Dame, sondern ein 56jährigerer Mann mit Grauschleier in den Haaren, den selbst das teuerste Waschmittel nicht entfernt. Zum anderen waren es keine Stöckelschuhe. Und selbst wenn es welche gewesen wären, durch das gleichzeitige Tragen eines Mohrsacks wird die Eleganz mehr als kompensiert.

Ich bin aber nicht eitel, mir ist ein entmohrter Strand wichtiger als Eleganz. Gegen 17.30 Uhr war ich fertig, ich zog mir Träger-T-Shirt und kurze Hose an und schob mein Velo samt Sack bis zum Weg, wo der Papierkorb war und ich den Sack abstellte. Der Papierkorb war mittlerweile voll, und der Sack, den ich bei der letzten Entrümpelungsaktion vor ca. 2 Wochen dort abgestellt hatte, stand auch noch dort. Hoffentlich kommt der Papierkorblehrer bald (im Sommer kommt er jeden Dienstag, im Winter nur bei Bedarf), um den Abfall abzuholen. Ich war froh, daß ich nun die schwere Schuhlast los war und genoß es, „echt“ barfuß nach Hause zu radeln.

Morgen soll das Wetter wieder trübe werden, dann soll es aber von Tag zu Tag wärmer werden. Hoffentlich einschließlich nächstes Wochenende.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

10.03.2012 20:20
#2 RE: Unter die Schuhträger gegangen Zitat · Antworten

Interessante Geschichte.
Aber warum sammelst Du den Müll anderer Leute ein? Würde ich nicht machen.
Erstens ist das schlecht für Dein Image (Du wirst von anderen dann als "Müllmann" bezeichnet) und zweitens gibt es dafür ja Personal von der Stadt. Stell Dir vor, jeder würde in der Stadt müll sammeln gehen.
Dann gäbe es gar keine Angestellten der Stadt mehr, da es ja schließlich Leute gibt, die es gratis machen.
Wenn Dich der Müll stört, würde ich vielmehr eine Beschwerde bei der Stadtverwaltung machen.
Aber nicht selbst den Dreck einsammeln.

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

10.03.2012 21:03
#3 RE: Unter die Schuhträger gegangen Zitat · Antworten

Hallo Lukas,

dieser Strand ist nicht Eigentum der Stadt, sondern gehört den Kraftwerkbetreibern. Der Papierkorb befindet sich dagegen auf öffentlichem Grund. Es haben sich tatsächlich schon Leute bei der Stadt Olten beschwert wegen der Unordnung, aber die hat auf die Kraftwerkbetreiber verwiesen. Und die sind sicher nicht gewillt, ihr Personal zum Reinigen des Strandes abzustellen. Eher sperren sie den Strand ab, der noch dazu an ein Naturschutzgebiet grenzt.

Und ist es schlecht für mein Image und bei wem? Bei denjenigen, die den Müll überall liegen lassen? Was dieser Abschaum von mir denkt, ist mir doch egal!
Bei den Angestellten vom Bauhof, die um ihren Arbeitsplatz fürchten könnten? Die sind sicher froh, wenn sie weniger streng ran müssen.
Bei Leuten (z.B. höhere Tiere in der Firma) die mich persönlich kennen und vielleicht denken könnten "Ist sich der Herr Doktor nicht zu schade, eigenhändig den Müll zu beseitigen? Das schadet doch dem Ansehen der Firma!"

Würde jeder seinen eigenen Mohr wieder mitnehmen und auch mal Dinge, die mal selber nicht liegen gelassen hat, dann wären solche Aktionen nicht nötig:
topic-threaded.php?forum=11&threaded=1&id=468&message=4736

In der Tat habe ich nicht mit dem Aufräumen begonnen als noch Leute da waren, denn diese könnte bisher ordentliche Leute auch dazu bewegen, unordentlicher zu werden. Ich habe den Müllsack auch nur bis zum Papierkorb gebracht und dort abgestellt. Zum Glück war keine Polizei in Sichtweite, denn die hätten mich möglicherweise verdächtigt, ich würde meinen privaten Abfall illegal auf Kosten der Stadt entsorgen, statt sie in gebührenpflichtigen Müllsäcken der städtischen Müllabfuhr zu überlassen. (Gar nicht so abwegig: Vor Jahren war ein Rentner mit dem Velo auf einem Waldweg unterwegs. Auf dem Waldweg hatte irgendein Trottel einen defekten Fernseher entsorgt, mitten auf dem Weg, so daß man nicht vorbei fahren konnte. Der Mann wollte den Fernseher aus dem Weg räumen, als plötzlich ein Auto hinter ihm auftauchte (dabei dürfen dort keine "normalen" Autos fahren. Aber es war kein normales Auto und es waren keine normalen Leute, sondern Polizisten im Zivil. Sie verdächtigten den Mann, den Fernseher mit dem Velo in den Wald gefahren zu haben, um ihn kostenlos zu entsorgen anstatt ihn der gebührenpflichtigen Sperrgutabfuhr zu überlassen.

In der Stadt sammle ich normalerweise keinen Abfall. Wenn ich aber irgendwo einen Nagel oder ein Heftzwecke auf der Straße sehe, dann sammle ich sie auf und werfe sie in den nächsten Papierkorb. Wenn ich das nicht täte, könnte ich auf der Rückfahrt derjenige sein, der mit dem Velo darüber fährt oder barfuß reintritt. Da ist aufsammeln doch das kleinere Übel als Plattfuß oder eine Fußverletzung.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

10.03.2012 21:24
#4 RE: Unter die Schuhträger gegangen Zitat · Antworten

LOL, so wie ich das rauslese, lauert ja bei euch in der Schweiz an jeder Ecke ein Streifenwagen:)
Oh meine Güte... hat die Schweiz zu viel Geld? Oder ist da so viel Kriminialität bei euch?
Österreich ist das genaue Gegenteil. Hier gibts nur sehr wenig Polizei. Und die sind auch alle sehr locker.. Da kannst ohne Licht mit dem Fahrrad fahren und die Polizei fährt neben Dir her.. da passiert gar nichts!

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

11.03.2012 11:15
#5 Schweizer Polizei Zitat · Antworten

Zitat von LUKAS
LOL, so wie ich das rauslese, lauert ja bei euch in der Schweiz an jeder Ecke ein Streifenwagen:)
Oh meine Güte... hat die Schweiz zu viel Geld? Oder ist da so viel Kriminialität bei euch?



Hallo Lukas,

in der Tat hat die Schweiz im Vergleich zu anderen Staaten recht viel Geld. Und in der Tat hat die Schweiz auch einen teuren Polizeiapparat. Vor nicht allzu langer Zeit gab es mal eine Abstimmung, die Aargauer Kantonspolizei personell aufzustocken. Selbstverständlich stimmte ich dagegen, aber leider gehörte ich zur Minderheit. Die obrigkeitshörige Mehrheit im Kanton war für eine Aufstockung. Zähneknirschend mußte ich das hinnehmen, wir leben halt in einer Demokratie.

Die Kriminalität in der Schweiz ist vergleichsweise niedrig, niedriger als in den meisten Staaten (vermutlich ist die Kriminalität lediglich in die skandinawischen Staaten niedriger, in Österreich ungefähr vergleichbar, in Italien, Rumänien, Rußland, USA und Irak deutlich höher. Aber auch in der Schweiz ist die Kriminalität unterschiedlich. So ist sie in großen Städten höher als in spießigen Kleinstädten wie Zofingen. Und wenn es der massiv überbezahlten und unterbeschäftigten Polizei zu langweilig wird, werden Dinge halt kriminalisiert. So hat ein Arbeitkollege berichtet, daß am 2. August ein Kind aus der Nachbarschaft einen winzigen Knallkörper gezündet hat (In der Schweiz ist der 1. August Nationalfeiertag, dann dürfen Knallkörper gezündet werden wie zu Silvester, nicht aber einen Tag später. 5 Minuten später erschien eine Bullenschleuder, vermutlich weil ein bünzliger Rentner nicht besseres zu tun hatte als am Fenster zu stehen und die Straße zu beobachten. Die Eltern des Kindes wurden wegen Lärmbelästigung gebüßt. In derselben Straße war ein Autofahrer rückwärts von einer Hofeinfahrt auf eine Straße gefahren und hatte dabei ein Kind auf dem Trottinett angefahren. Hier dauerte es über eine Stunde, bis die Bullen kamen.

In Sachen aufschreiben von falsch parkierten Fahrzeugen ist die Zofinger Polizei Weltmeister. Die Chance, in Zofingen sein 4rad im Parkverbot abzustellen (oder zum Auto erst zurückzukehren, nachdem die Parkzeit abgelaufen ist), ohne dabei erwischt zu werden, ist niedriger als früher bei der Flucht aus der DDR in die BRD unverletzt zu bleiben oder während der Hitlerzeit das KZ zu überleben.

Viele Schweizer Polizisten (und sicher auch Polizisten in anderen Rechtstaaten, von Schurkenstaaten will ich gar nicht erst reden) sind auch noch feige. Wenn etwa in der Nähe einer Kneipe, die als "Hell Angels-Treff" bekannt ist, ein Motorrad so dämlich abgestellt ist, daß ein Anwohner mit dem 4rad nicht von seinem Grundstück runterfahren kann und er ruft die Polizei, daß sie dafür sorgen soll, daß das verkehrswidrig abgestellte Motorrad entfernt wird, würde jeder Polizist sagen: "Ich denke nicht daran! Wenn ich dort in die Kneipe gehe, werde ich zusammengeschlagen. Wenn wir dort eingreifen wollten, müßten wir mit mindestens 20 Mann kommen, und das wäre zu teuer. Wenn Sie unbedingt jetz weg wollen, gehen Sie selber rein!"

Wenn dagegen irgendein Füdlibürger die Polizei ruft, weil in einer Wohnsiedlung jemand barfuß und in kurzen Hosen herumläuft, schwärmen die Schroter aus wie die Schmeißfliegen, um den "Dissidenten" zu überprüfen. Und wenn dann wirklich ein weiterer Aufruf kommt, der für Polizisten gefährlich sein könnte, haben sie sogar eine Ausrede, weshalb sie nicht eingreifen konnten.

Die Schweiz ist zwar auf dem Papier ein demokratischer Rechtstaat, im Grunde genommen ist sie aber ein Polizeistaat, ein totalitärer Überwachungsstaat. Im Gegensatz zu früher ist die Polizei nicht mehr daran interessiert, die Verbrechen zu minimieren, sondern aus den Verbrechen möglichst viel Kapital zu schlagen. Sie ist nicht mehr "Freund und Helfer" des einfachen Volkes, sondern obrigkeitshöriger Handlanger der Kapitalistenschweine.

Soll ich deswegen die Schweiz verlassen? Nein ich mache es nicht. Als Akademiker mit ehrlich erworbenem (nicht erguttenbergtem) Doktorgrad habe ich es nicht nötig, vor dem unqualifizierten Abschaum in Uniform zu kuschen!

Nachdenkliche Grüße
Michael aus Zofingen

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

18.03.2012 13:36
#6 Mit dem schönen Wetter kommt der Mohr Zitat · Antworten

Eigentlich war die ganze letzte Woche schönes Wetter, dann lockt es bereits manch einen an den Aarestrand beim Kraftwerk Ruppoldingen. Bereits vor einer Woche hatte ich hier Abfall gesammelt (ich hoffe, daß man mich dafür nicht lyncht, daß ich einwöchigen und somit uhralten Fred wieder nach oben hole). Gestern war ich nicht an diesem Platz, wohl aber andere. Und das sah ich, als ich heute morgen hier ankam. Ich wollte noch die letzten Sonnenstunden vor dem Einbruch der Kaltfront genießen. Gegen 10 Uhr kam ich hier an, barfuß, in kurzen Hosen und Träger-T-Shirt.



Und was sah ich? Am Eingang quoll der Papierkorb über, viel Abfall wurde lose oder in kleinen Plastiktüten neben dem Paierkorb abgelagert. Die beiden Kehrichtsäcke, die ich dort abgestellt hatte, standen immmer noch da. Ein Zeichen dafür, daß die Bauhof-Mitarbeiter diesen Papierkorb "übersehen" hatten. Als ich an den Strand kam, sah ich, was irgendwelches hirnamputiertes Gesocks hinterlassen hat: Mohr! Überall lagen Bierdosen, Bierflaschen, Weinflaschen, Sektflaschen, Tüten, Kronenkorken. Erstaunlicherweise fand ich nicht einmal zerbrochenes Glas. Auch waren dort etliche Feuer gemacht worden. Was mich besonders störte: Ein Rentner hatte im letzten Spätsommer eine Sperrholzplatte (ca. 1 Meter x 60 cm), worauf er mit roter Farbe geschrieben hatte "Abfälle bitte mitnehmen", an einen Baum gehängt. Bis letzten Donnerstag hing das Schild noch da, letzten Freitag hatte ein tätowierter, fett beschuhter und belanghoster Mann mit Lederjacke und Glatzenhaarschnitt dieses Schild als Sitzgelegenheit mißbraucht, heute war das Schild ganz weg, vermutlich im Lagerfeuer verheizt.



Den Anblick dieses total vermohrten Stücks Natur konnte ich nicht ansehen, also sammelte ich den Abfall ein (diesmal füllte ich einen 60-Liter- und einen 35-Liter-Sack und stellte beide Säcke neben den Papierkorb. Ich wurde dabei von 2 Personen angesprochen, einer Frau mit Hund und eienm Mann (ohne Hund). Beide störten sich maßlos daran, daß es derart viel Gesocks gibt, das den Abfall einfach liegen läßt. Der Mann schimpfte nicht nur auf den Abschaum, der die Natur als Mohrkübel mißbraucht, sondern auch auf die Behörden, die ihrer Pflicht nicht nachkommen, die Papierkörbe zu lehren. Ich entgegnete, daß die Polizei gegen Umweltsünder nicht rigoros einschreitet, wohl aber gegen Autofahrer, die auch nur 5 Minuten zu lange parkieren. Würde man die Polizei rufen, weil Leute am Strand ein Lagerfeuer machen und lärmen, kommen sie nicht. Darauf entgegnete er: "Da gibt es einen Trick. Wenn man sieht, wie Leute am Strand Abfälle hinterlassen, dann muß man der Polizei sagen, daß jemand nackt badet. Dann kommt sie garantiert, und mit mindestens acht Mann! Aber ob dann die Polizisten gegen die Umweltsündr vorgehen oder das Gelände nach einem potentiellen Triebtäter absuchen, steht auf einem anderen Blatt". Auf jeden Fall fanden beide es gut, daß ich mir die Mühe machte, den Strand zu säubern.



Hinterher kamen auch noch ein Vater mit seinen zwei Kindern, sie sprachen eine Sprache, die ich für tschechisch oder polnisch hielt. Die beiden Kinder pfefferten gleich Schuhe und Sokken in den Sand und tobten barfuß über den Strand. Ihnen schien es richtig Spaß zu bringen. Der Knabe behielt sogar seinen Velohelm auf. Auch sonst war die Kleidung der Kinder (und des Vaters) eher winterlich. Bis ca. 11.30 Uhr blieb ich am Strand, dann bezog es sich, es wehte ein kalter Wind und ich radelt nach Hause. Es fielen sogar ein paar Regentropfen, nicht der Rn ede wert. Erst jetzt wird der Regen stärker, die Temperatur ist auf 9°C gesunken (Kaltfront läßt grüßen). Morgen soll es richtig naß werden, dann aber von Tag zu Tag wieder sonniger und wärmer. Und nächstes Wochenende? Warten wir es ab.





Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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