#1Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Denkt Ihr, dass kurze Hosen in Süddeutschland (besonders Bayern) salonfähiger sind, als im Norden der Republik? Mir kommt es immer so vor, als wenn ich in Norddeutschland viel seltener Leute in kurzen Hosen sehe als im Süden. In Österreich sehe ich sogar Mediamarkt-verkäufer in karierten bunten Shorts. In Norddeutschland undenkbar?
#2 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Nein lieber Lukas,
Die Schweiz stellt in Sachen kurze Hosen absolut kein Sonderfall dar!
Geh mal durch die Strassen der Deutschschweiz, der Romandie und des Ticino - überall wirst du in diesen Tagen auf eine steigende Zahl von (meist jüngeren, männlichen) Kurzhosenträger stossen. Auch bei uns in der Schule beginnt so langsam die Saison der nackten Beine!
Unser Land gilt als (heute leider etwas teure) Touristenhochburg - es stimmt, dass vor allem die Deutschen und die Amis den Shorts zum Durchbruch verhalfen. Aber heute laufen sowohl die Schüler und Studenten als auch viele Handwerker in kurzen Hosen herum! auch scheint es mir, dass hier die Saison jedes Jahr etwas früher beginnt und auch später aufhört. Falls das schöne Wetter noch einige Tage andauert und die kalte Bise endlich aufhört zu blasen, dann wird spät. Ende der Woche schon ein Drittel der Leute mit nackigen Beine unterwegs sein!
Aber ein Unterschied zu Deutschland existiert; bei uns in der Schweiz werden zu den Shorts praktisch keine hässlichen Kniestrümpfe getragen. Zwar sind die Hosen bei uns etwas länger als in Deutschland, dafür bleiben aber die Waden nackt!
Also lieber Lukas; öffne deine Umfrage auch für die Schweiz!
#8 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Mir ist an meiner Schule bisher aufgefallen, dass schon viele Jungs auch bis zu den oberen Klassen kurze Hosen getragen haben, und das obwohl es morgen mit nahe 0 Grad noch ziemlich kalt ist. Auch dass das fast alles Bermudas waren, also knielang oder knapp darüber, 3/4 oder so sind mir noch nicht aufgefallen.
Zum Thema: ob Nord-Süd-Gefälle kann ich nichts sagen, aber wenn ich in Berlin bin fällt mir immer ein Ost-West-Gefälle auf, im Ostteil der Stadt sehe ich da ganz oft Männer (auch jüngere) mit ganz kurzen Hosen (Jeans), mehr jedenfalls als im Westteil oder gar hier in München.
#10 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Also kurze Lederhosen, dh. knielange, sehe ich in München nur zur Wiesnzeit, dann aber häufig (ist schon fast offizieller Dresscode aller jungen Leute unter 30 wenn sie aufs Oktoberfest gehen).
#12 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Hier in Berchtesgaden sehe ich das ganze Jahr über oft kurze Lederhosen. Nicht nur knielange, sondern schon RICHTIG kurze! Auch bei jungen Männern. Die werden aber nicht zur Schule getragen, sondern meist auf Volksfesten... Und davon gibts in Bayern viele. München ist so wie in Österreich Wien. Eben "anders". Man kann München nicht mit Bayern vergleichen! Da liegen Welten dazwischen! In München spricht man auch kein Bayrisch, sondern nur Hochdeutsch. Genauso wie man auch in Wien mehr Hochdeutsch als Dialekt spricht.
#13 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Im alten (nicht mehr existierenden) Barfußforum kam auch mal ein Thema bezüglich "Nord-Süd-Gefälle" auf. Zwar sind kurze Hosen und barfuß zwei Paar - äh - Schuhe, aber tendenziell dürften doch gewisse Parallelen bestehen. Allgemein lautete der Tenor, daß man gegenüber der bedeckungsärmeren Bekleidung toleranter sei, je weiter man nach Norden käme und intoleranter, je weiter man nach Süden käme (bezieht sich nur auf Europa, Amerika, Asien und Afrika waren nicht mit eingeschlossen). So würde man in Schweden kaum Ärger wegen fehlender Schuhe bekommen, in Italien schon eher, etwa beim Besichtigen von Kirchen, im Hotel, im Restaurant, im Supermarkt, im Bus usw. Nun in Deutschland wäre es genau umgekehrt. So würde man in Norddeutschland eher wegen barfuß schief angeschaut werden als etwa in Bayern.
Ich habe da folgende Theorie. Was Gotteshäuser anbelangt, so achtet man in katholischen und orthodoxen Kirchen mehr auf "anständige" Kleidung als in evangelischen. Tendenziell ist der Süden mehr katholisch als der Norden. Wie oft hat man schon gehört, daß im Petersdom in Rom eine besonders strenge Kleiderordnung herrscht. Ich selber war noch nie in einer italienischen Kirche. In München bin ich mal aus der katholischen Frauenkirche von einem "Domschweizer" rausgeschmissen worden, ich war barfuß und in kurzen Hosen. Ansonsten flog ich noch nie aus einer Kirche, selbst in den den katholischen Kölner Dom kam ich 1986 in kurzen Hosen rein, damals noch fett beschuht. Nirgendwo Probleme in Schweizer Kirchen.
Was außerkirchliche Dinge angeht, so kann ich mir die Abweisung von Barfüßern/Kurzhöslern in südlichen Ländern so erklären: Wenn im heißen Süden ein Mann damit anfängt, in kurzen Hosen zum Frühstücksbüffet oder zum Abendessen zu gehen, dann kommen am nächsten Tag mehrere. Und irgendwann kommt jemand in Badekleidung, und irgendwann das, was im Gelben Barfußforum wegen der 2c-Regel nicht gepostet werden darf. Wehret den Anfängen! Wenn dagegen im kalten Island ein Mann in kurzen Hosen erscheint, dann bleibt er ein Einzelfall, weil es anderen zu kalt ist. Und weitere Anzugserleichterung ist auch nicht zu befürchten.
Was Deutschland anbelangt, so ist es zwar im Süden wärmer, dafür ist im Norden das Meer näher. Berühmt-berüchtigt ist ein Edeka-Laden in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt. Dort werden Barfüßer (und vielleicht sogar männliche Kurzhösler) hochklantig rausgescmissen. Vielleicht denkt der Edeka-Fritze, daß, wenn erst einmal barfüßige Kunden in den Laden kommen, die Kunden, die direkt vom Strand in Badekleidung in den Laden kommen, auch nicht weit sind.
Was mir beim Durchfahren durch Deutschland aufgefallen ist: In Norddeutschland sieht man zur gleichen Jahreszeit weniger Kurzhösler als in Süddeutschland. Vermutlich ist in erster Linie die Witterung der Grund dafür. Eine Ländergrenze ist auch keine strikte Bekleidungsgrenze. So sind die Leute in Basel (Schweiz) nicht leichter oder bedeckter gekleidet als im angrenzenden deutschen Weil am Rhein. Und ein Nord-Süd-Gefälle in der Schweiz? Zu bestimmten Zeiten ist es in der Südschweiz deutlich wärmer als in der Nordschweiz. Dann sieht man im Tessin mehr Leute in kurzen Hosen als in der Nordschweiz. Aber wenn man die Ohren spitzt, dann hört man, daß die Kurzhösler, die Anfang März oder Ende Oktober im Tesssin sind, überwiegend kein Italienisch sprechen, sondern Schweizerdeutsch oder Hochdeutsch. Es handelt sich nämlich nicht um einheimische, sondern um sonnenhungrige Touristen aus der Deutschschweiz oder Deutschland, die bereits bzw. noch in leichter Kleidung an der frischen Luft sein, was sie nördlich der Alpen noch nicht bzw. nicht mehr können.
#15 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Besten Dank Gerold für diesen Beitrag - die Aufnahmen wurden übrigens vor einigen Tagen in Zürich gedreht und bestätigen den von Lukas bereits festgestellten Trend, dass unter den jetzigen Kurzhosenträgern hauptsächlich Jungs und junge Männer sind!
#16 RE: Gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei den kurzen Hosen?
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Ich weiß, das zählt bei Euch nicht, doch trotz der jetzigen Bibberkälte gab es kaum noch Jogger mit langen Hosen. Was belegt, dass auch das Tageslicht und der Kalender eine Rolle spielen.