Samstag, 5.11.2011: Ein Herbsttag, der anders als sonst üblich, nicht mit Nebel begann, sonst mit einigen Wolken. Daher war es auch nicht so abgekühlt. Wegen der Föhnwetterlage erwartete ich im Raum Luzern sonnigeres und noch wärmeres Wetter. Gegen 9:30 Uhr radelte ich los bei ca. +10°C. Zwar hatte ich eine Trainingsjacke im Gepäck (und den ganzen Tag nicht gebraucht), aber Handschuhe, Mütze, lange (Unter-)hosen, Socken und Schuhe bleiben gleich zu Hause (soweit ich sie überhaupt besitze). Ich trug also dieselbe Kleidung wie an der Demonstration in Basel. Schnell wurde es sonniger und wärmer, ich kam gut voran. Mir kam sogar ein Wanderer in kurzen Hosen, aber mit fetten Wanderschuhen, Socken und Anorak entgegen. Auch überholte ich einen Mann, der von einem Grundstück kam und kurze Hosen, Turnschuhe, Socken und ein langärmeliges Shirt trug.
Zwischen Neuenkirch und Emmenbrücke kam mir ein Polizeifahrzeug entgegen. Als ich mich kurze Zeit später umdrehte, sah ich, daß das Polizei-4rad an einer Kreuzung einen „U-Turn“ machte und hinter mir her fuhr. Langsam überholte es mich, wurde schneller, hielt in einer Bucht einer Omnibushaltestelle an. Zwei uniformierte (aber unbemützte) Gestalten sprangen aus dem Fahrzeug, zogen sich auch noch rote Warnwesten über. Einer hielt eine Kelle und nötigte mich zum Anhalten. Ich hielt an, denn geschehen konnte mir ja nicht allzu viel. Ich tat ja nichts verbotenes. Und einen speziellen Termin hatte ich ja auch nicht. Einer der Beamten fragte mich: „Weswegen tragen Sie keine Schuhe und eine kurze Hose? Wir haben doch keinen Sommer mehr!“ Ich antwortete: „Für November ist es aber warm, wärmer als an manchem Sommertag!“ Darauf der Beamte: „Das stimmt zwar, aber andere tragen das doch auch nicht! Andauernd kommen Meldungen über einen Velofahrer in kurzen Hosen und ohne Schuhe!“ Ich mußte den Ausweis vorzeigen, er ging damit zum Fahrzeug, während sich der andere Beamte mit mir unterhielt. Ich mochte ihm nicht direkt ins Gesicht sehen, denn es war übersäht mit Piercings. Bei dem Anblick wird mir immer übel, genauso wie wenn Frauen riesige Ohrringe tragen oder wenn mir beim Blutspenden Blut abgezapft wird. Immer wenn irgendein Metalldraht die Haut durchbohrt, muß ich zur Seite sehen.
Der „durchbohrte“ Beamte fragte mich, woher ich kam und wohin ich wollte. Ich entgegnete: „Ich komme aus Zofingen und ich möchte nach Luzern. Das geht zwar niemanden was an, aber es liegt auch kein Grund vor, das zu verheimlichen.“ „Was, Sie sind heute in Zofingen mit dem Velo losgefahren und wollen noch ganz bis Luzern? Das ist doch weit!“ sagte der „Durchbohrte“. Irgendwie war ich doch erstaunt, wie verweichlicht manche Leute sind. Halten bereits die Strecke Zofingen – Luzern für weit. Und das war nicht einmal als Sesselfurzer, der sich immer nur in beheizten Räumen bewegt, immer das Auto benutzt bzw. den Lift und nur den Gang zur Toilette zu Fuß (äh: zu Schuh) antritt, sondern ein Polizist. Nach einer Pause sagte ich: „Ich finde es bedenklich, daß heute Leute derart kalenderhörig sind, daß sie selbst dann, wenn es im November mal recht warm ist, Handschuhe, Mützen, dicke Wintermäntel und Winterstiefel tragen. Kein Wunder, daß die sich dauernd irgendein Virus einfangen und die Krankenkassen schröpfen. Und ich muß mit meinen Krankenkassenprämien deren Krankheiten mitfinanzieren, während ich selber so gut wie nie krank bin. Noch bedenklicher aber finde ich, daß diese Menschen glauben, ich würde durch Tragen von nicht gerade übermäßig winterlicher Kleidung andauernd krank sein. Selbst wenn dem so wäre, dann liegt noch lange kein Grund vor, gleich die Polizei zu rufen. Ich rufe doch auch nicht die Polizei, wenn sich jemand durch Rauchen seine Lunge ruiniert. Und wenn einer sich total betrinkt, würde ich niemanden, der in dem Zustand nicht am Straßenverkehr teilnimmt, der Polizei ans Messer liefern.“ Ich erwähnte auch noch das Wort „Spießer“ für diejenigen, die wegen jedem Muckensäckeli die Polizei rufen, wenn man nur einen Millimeter von der Normalität abweicht. Der „Durchbohrte“ verstand das Wort nicht, worauf ich das in der Schweiz gebräuchliche Wort „Bünzli“ nannte (das schönere Wort „Füdlibürger“ gebrauchte ich nicht).
Dann kam der andere Beamte vom Auto zurück und sprach: „Wir können nichts gegen Sie unternehmen. Sie tun nichts verbotenes, aber es ist ungewöhnlich! Und fahren Sie möglichst Nebenstrecken. Und wenn Sie durch Luzern fahren, ziehen Sie bitte etwas anderes an. Hier geht es noch, wenn Sie so Velo fahren. Aber in der Stadt stört es. Wir wollen nicht, das wegen Ihnen andauernd bei uns das Telefon klingelt!“ Dann durfte ich weiterfahren. Bevor ich losfuhr, fragte ich noch den „Nichtdurchbohrten“: „Würden Sie einem Menschen, der Ähnlichkeit mit einem gesuchten steckbrieflich Verbrecher hat, jedoch mit letzterem überhaupt nichts zu tun hat, auch die Bewegungsfreiheit einschränken, nur um nicht andauernd von Telefonaten gestört zu werden? Immerhin leben wir hier in einem Rechtstaat!“
Ich fuhr weiter, in Emmenbrücke zeigte ein Thermometer 15°C. Ich sah ein paar Männer in kurzen Hosen und Turnschuhen, auch zwei Frauen in Oberbekleidung mit Spaghettiträgern (aber langen Stiefeln). Jetzt etwas anderes anziehen behufs reiner Füdlibürgerbefriedigung? Nein! Als einziges wärmeres Kleidungsstück hatte ich ohnehin nur die Trainingsjacke, als „echter“ (wie man in Ratingen sagen würde) Barfüßer und Kurzhösler hatte ich weder Schuhe, noch lange Hosen dabei. In Luzern sah ich ab und zu mal ein Polizei-4rad, aber es geschah nichts. Vermutlich waren die Beamten, die mich kontrollierten derart faul, daß sie nach der Kontrolle nicht als erstes die Kollegen in Luzern informiert haben mit der Aufforderung, mich anzuhalten, wenn ich dort immer noch so „unmöglich“ gekleidet herumfahre.
Wenn ich so was lese geht mir der Hut hoch den ich nicht trage. Wie verbohrt und spießig ist die Schweiz eigentlich? Das geht die doch nichts an was du anziehst so lange du nicht nackt rum fährst oder läufst.
Mann, mann, wäre ich da, würde ich mit die fahren, aber mit Schuhen
Klar ist Michaels Outfit ungewöhnlich für diese Jahreszeit und auch sonst im allgemeinen, aber es ist sein Recht, zu tun und lassen was er will. In einem Martini-Sommer wie diesen würde ich mir auch nicht vorschreiben lassen, derbe geschlossene Schuhe zu tragen, wenn es doch Sandalenweitter ist. Für Michael ist das halt Barfuss/Kurze Hose-Wetter. Tut ja auch niemandem weh.
Andererseits bringe ich auch Verständnis für die Polizisten auf; Sie machen nur ihren Job. Auf welche Weise sie dann mit den Leuten verfahren, steht dann auch nem anderen Blatt. Aber sie müssen halt einschreiten, wenn die Bevölkerung nicht damit klar kommt, wenn jemand sein eigenes Leben lebt und nicht wie andere im Hamsterrad mitläuft.
Die Art und Weise, wie sie mit Michael umgingen fand ich allerdings daneben, vor allem das Argument, nur weil es November ist, sollte man sich auch wie die anderen kleiden.
Und ganz ehrlich: Ich habe bisher mit Polizeibeamten auch nur negative Erfahrungen gemacht. Diese scheinen alle den Hang zu haben, nur weil sie in einer Uniform stecken, müssten sie sich nicht an die gepflegten Umgangsformen halten und Leute schikanieren.
Also die Schweiz ist da keine Ausnahme! In Bayern ist das mindestens genauso schlimm mit dem Polizeiterror. Aber in Bayern kommen die Kontrollen zu 99% in zivil.
Also wenn Michael barfuß und mit Hotpants im November durch die Strasse läuft, dann kann ich das verstehen, dass da Leute die Poizei rufen. Die Leute denken halt, es könnte sich um einen entflohenen Irren aus der Anstalt halten. Nicht böse gemeint, aber genau DAS denken die Leute!
Aber verboten scheint dieses Outfit nicht zu sein, denke ich. Daher würde ich Michael raten, sich einen Rechtsanwalt zu suchen. Auch in der Schweiz wird es Gesetze geben. Und wenn Hotpants und barfuß im November nicht verboten sind, dann darf die Polizei Michael nicht festhalten oder Kleidungsvorschriften machen.
Aber wenn Du bei der Polizei schon sowieso bekannt wie ein bunter Hund bist, besteht ja auch kein Grund mehr, Dich anzuhalten. Zu kontrollieren gibt es ja nichts. Deinen Ausweis haben sie ja schon mehrfach gesehen. Wie oft noch? Es steht sowieso immer das gleiche drin. Und rechtlich können sie nichts gegen Dich unternehmen.
Kleiner Tipp: Vielleicht einfach in ein Land ziehen, wo verdachtsunabhängige Personenkontrollen (im Volksmund auch "Schleierfahndung" genannt) verboten sind. Denn mit Hotpants und ohne Schuhe bekleidet zu sein, ist kein Verdacht einer Straftat! Ganz im Gegenteil.. würde ein Bankräuber sich auffällig wie ein Pappagei kleiden?
Zitat von LUKAS Kleiner Tipp: Vielleicht einfach in ein Land ziehen, wo verdachtsunabhängige Personenkontrollen (im Volksmund auch "Schleierfahndung" genannt) verboten sind. Denn mit Hotpants und ohne Schuhe bekleidet zu sein, ist kein Verdacht einer Straftat! Ganz im Gegenteil.. würde ein Bankräuber sich auffällig wie ein Pappagei kleiden?
In ein anderes Land ziehen werde ich garantiert nicht! Die Schweiz ist landschaftlich schön und abwechslungsreich, und das auf kleinstem Raum. Somit ist vieles mit dem Velo erreichbar, was ich gut finde, denn ich fahr gerne Velo (barfuß und in kurzen Hosen). Auch besitzt die Schweiz ein dichtes Eisenbahnnetz und ist auch sonst offtopic-fahrzeugmäßig recht vielseitig, das gefällt mir ebenfalls, da brauche ich kein 4rad. Vom Klima her lebe ich in einer Gegend, in der das Tragen von nicht übermäßig winterlicher Kleidung relativ lange möglich ist. Soll ich das alles aufgeben, nur weil es eine Minderheit von Füdlibürgern gibt, die wegen jedem Muckensäckeli die Polizei rufen? Soll ich vor diesen jämmerlichen Polizisten kuschen? Im Verleich zu den Schönheiten der Schweiz sind die Übergriffe der Polizei doch Peanuts.
Das wäre genau so, wie wenn ich den meinen Arbeitsplatz aufgeben würde, nur weil die Putzfrau einen Kropf hat oder der Personalchef ein Stehkragenproletarier ist. Das sind doch wirklich Peanuts im Vergleich zu den Vorteilen, die mir der Arbeitsplatz bietet (trotz Schuh- und lange-Hosen-Zwang bei der Arbeit selbst nehme ich mir die Freiheit, wenigstens auf dem Weg von und zur Arbeit kurze Hosen zu tragen; kurze Entfernung Arbeitsplatz-Wohnung; angenehmes Arbeitsklima bei der Zusammenarbeit mit der Mehrarbeit der Mitarbeitenden).
Einen ganz ähnlichen "Tip" hat mir auch der damalige Personalchef (mittlerweile ist ein Nachfolger da, der alte wird gegen Ende Jahr pensioniert) gegeben. Ich sollte in eine mindestens 10 km entfernte andere Stadt ziehen und jeden Tag von dort nach Zofingen zur Arbeit pendeln, nur damit mir niemand in Zofingen begegnet, wenn ich barfuß bin (damals kam ich noch nicht in kurzen Hosen zur Arbeit.
Zitat von LUKAS Kleiner Tipp: Vielleicht einfach in ein Land ziehen, wo verdachtsunabhängige Personenkontrollen (im Volksmund auch "Schleierfahndung" genannt) verboten sind.
Soweit kommts noch, dass man extra in ein anders Land auswandern müsste, nur um seinen Lebensstil zu leben!
Michael hat sich dazu entschieden, so zu leben wie er möchte. Wenn das einigen nicht gefällt - nun, er kann ja auch damit umgehen, denn er weiss ja schliesslich, dass er mit Reaktionen rechnen muss. Er hat ja die Wahl: Er kuscht oder er zieht sein Ding durch und lebt sein Leben. Oder kuschst Du, wenn Dir jemand kurze Hosen verbietet? Ich sage nur: Leben und leben lassen. Wenn das einige Leute nicht in den Kram passt, ernten diese nur Mitleid von mir. Denn Verzicht auf eigene Lebensweise nur der Gesellschaft wegen schaffen nur erhebliche Einschränkungen in der Lebensqualität. Wer diese Einschränkungen hinnimmt, ist selbst schuld.
Wobei ich die Schweiz noch recht liberal finde im Gegensatz zu anderen Ländern, wo Du nicht mal eine eigene Meinung haben darfst, geschweige Dich nach Deinem Stil kleiden darfst.
Man sollte dort wohnen, wo man den eigenen Lebensstil am besten leben kann. Wenn jemand zum Beispiel gerne wandern geht und konservativ eingestellt ist, wäre Bayern oder die Schweiz erste Wahl! Ist jemand aber ein Party-Typ, etwas verrückt, künstlerisch begabt.. wäre wohl eher Berlin der richtige Ort.
Und ja, ich meide z.B. auch den Münchner Hbf., weil ich ganz genau weiß, dass da zu viele Bullen rum lungern! Ich hasse die Bullen. In Bayern hat man vor der Polizei mehr Angst, als vor Verbrechern. IST so!
Da hast du leider etwas Pech gehabt - in dieser Jahreszeit so "halbnackt" herumzuradeln. Dazu noch in einem streng katholischen Kanton. Im Ernst - dort gibt es noch immer (zumeist ältere) Leute, welche in der nackten Haut die pure Sünde sehen.
Da wir in der Schweiz bekanntlich 26 Kantone (Länder) haben - so reagieren die Leute halt auch verschieden! Wenn ein sog. "erboster oder besorgter" Bürger die Polizei ruft, dann MUSS diese von Gesetzes wegen der Sache nachgehen! Ob dies ein einzelner Polizist will oder nicht spielt keine Rolle!
Nun, in deinem Fall haben sich die Beamten ja recht fair verhalten und dich einfach pflichtgemäss (so will es eben das Gesetz) "abgemahnt"! Natürlich stimme ich mit dir überein, dass nicht der geringste Anlass bestanden hat dich anzuhalten und zu überprüfen - Aber eben, wenn du damit in Zukunft keine unliebsamen Erlebnisse mehr haben möchtest - dann MUSST du dich halt etwas winterlicher kleiden bzw. mind. Sandalen anziehen! Sorry aber wir leben halt auch bei uns recht dicht aufeinander, so dass die gegenseitige Toleranzgrenze eben kleiner ist als in einem spärlich besiedelnden Land!
Da hast du leider etwas Pech gehabt - in dieser Jahreszeit so "halbnackt" herumzuradeln. Dazu noch in einem streng katholischen Kanton. Im Ernst - dort gibt es noch immer (zumeist ältere) Leute, welche in der nackten Haut die pure Sünde sehen.
Da wir in der Schweiz bekanntlich 26 Kantone (Länder) haben - so reagieren die Leute halt auch verschieden! Wenn ein sog. "erboster oder besorgter" Bürger die Polizei ruft, dann MUSS diese von Gesetzes wegen der Sache nachgehen! Ob dies ein einzelner Polizist will oder nicht spielt keine Rolle!
Nun, in deinem Fall haben sich die Beamten ja recht fair verhalten und dich einfach pflichtgemäss (so will es eben das Gesetz) "abgemahnt"! Natürlich stimme ich mit dir überein, dass nicht der geringste Anlass bestanden hat dich anzuhalten und zu überprüfen - Aber eben, wenn du damit in Zukunft keine unliebsamen Erlebnisse mehr haben möchtest - dann MUSST du dich halt etwas winterlicher kleiden bzw. mind. Sandalen anziehen! Sorry aber wir leben halt auch bei uns recht dicht aufeinander, so dass die gegenseitige Toleranzgrenze eben kleiner ist als in einem spärlich besiedelnden Land!
Beste Grüsse Peter
Wieso muss Michael sich Sandalen anziehen? Steht irgendwo im Gesetz, dass man Schuhe tragen muss? Das was Michael macht ist nicht strafbar. Und von daher besteht auch keinerlei Grund ihn von der Polizei zu kontrollieren. Wenn die Polizisten anständig wären, müssten sie dem besorgten Bürger am Telefon schon erklären, dass im Winter halb-nackt sein nicht verboten ist und daher auch keinerlei Handhabe besteht der Sache nachzugehen. Einzig und allein könnte der Verdacht aufkommen, dass es sich um einen entflohenen Irren aus der Anstalt handeln könnte. Aber da Michael ja sowieso schon polizeilich bekannt ist, kann man das ja auch ausschiessen.
Ich glaube in Deutschland (zumindest nördlich von Bayern) würde die Polizei aufgrund so eines Anrufes NICHT kommen! Die hat was besseres zutun.. Nur in der Schweiz gibts kaum Verbrechen. Da hat die Polizei natürlich lange Weile.
Zitat von Michael aus ZofingenIch mochte ihm nicht direkt ins Gesicht sehen, denn es war übersäht mit Piercings. Bei dem Anblick wird mir immer übel, genauso wie wenn Frauen riesige Ohrringe tragen oder wenn mir beim Blutspenden Blut abgezapft wird. Immer wenn irgendein Metalldraht die Haut durchbohrt, muß ich zur Seite sehen.
Mal eine dumme Frage: dürfen die das? Zum einen trägt das ganz sicher nicht zur Verbesserung des Images der Polizei bei. Außerdem ist das ein Sicherheitsproblem wg. erheblicher Verwundbarkeit im Falle eines notwendigen Zugriffs. Meines Wissens müssen in .de auch Polizistinnen bei manchen Einsätzen sogar die Ohrringe rausnehmen.
Wg. Auswandern: Nirgendwo erregte ich weniger Aufsehen, wenn ich barfuß oder (an geeigneten Orten, also nicht im Restaurant) oberkörperfrei unterwegs war als in der Schweiz. Selbst auf manchen Berghütte in .de bekomme ich auf der Hüttenterrasse nichts zu essen, wenn ich mir die Sonne auf den nicht vorhandenen Pelz brennen lasse. Also bleibe besser dort wo Du wohnst.
Zuerst möchte ich mal sagen, daß ich diesen Thread besonders nett finde Hier zeigt es sich doch, daß sich unsere Gesellschaft auch weiterentwickelt. Will hier meinen: heute sind Dinge möglich/akzeptiert, die es vor bspw. 20 Jahren noch in dieser form nicht waren.
Der Banker/Versicherungsvertreter trägt zwar (noch!) Anzug und Krawatte, doch käme heute niemand mehr auf die Idee er müßte seinen Ohrring entfernen So ähnlich ist es auch bei der Polizei. Besonders in der Basisdemokratischen Schweiz darf der Polizist das. Ganz sicher darf der das! Gesichtspiercings sind nach meiner Auffassung bei Männern und auch Frauen auch heute noch gewöhnungsbedürftig. Polizisten, deren Gesicht gleich mit mehreren Piercings verziert ist sind (noch) selten und man muß schon zweimal hingucken - auch ich. Wir in Deutschland neigen immer gleich dazu, zu fragen:"Darf der das?" Es wäre doch auch mal eine Überlegung wert sich bei einem ungewohnten Anblick zu fragen:"Interessant, stört ja bei der Arbeit nicht, aber warum macht der das?" Und jetzt ersetzen wir die Piercings durch kurze Hosen und wir sind genau hier voll beim Thema!
@Michael: Bei der so durchgeführten Polizeikontrolle hättest Du unter Berücksichtigung des oben dargelegten doch super gute Karten gehabt, ohne etwas negativ sehen zu müssen. Auch einen schweizer Polizisten darf man doch höflich (!) fragen. Warum also nicht:"Ja, ich bin dünner angezogen als die Meisten und fühle mich dabei wohl. Ein Gesetz breche ich nicht, warum sollte ich mich also anders anziehen, nur weil dies der Durchschnittsbürger erwartet? Und - mit Verlaub - Personen mit Gesichtspiercings im schweizer Polizeidienst sind jetzt auch nicht in der Mehrheit. Was würden Sie denn denken, wenn ich jetzt sage, daß ein Polizist mit Gesichtspiercings wegen seinem Gesichtsschmuck nicht Polizist sein kann? Wir können doch beide als Vertreter einer offenen Gesellschaft gelten, Sie sind sicher ein guter Polizist, wobei Ihr Gesichtsschmuck für Ihre Arbeit ohne Belang ist und ich behalte meine aktuelle Kleidung für meinen Wochenendausflug an."
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Hier zeigt es sich doch, daß sich unsere Gesellschaft auch weiterentwickelt. Will hier meinen: heute sind Dinge möglich/akzeptiert, die es vor bspw. 20 Jahren noch in dieser form nicht waren.