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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Reaktionen der Umwelt auf Eure kurzen Hosen
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

13.03.2010 20:11
Man kennt mich mit Namen Zitat · Antworten

Einkaufen im Supermarkt gehört eigentlich nicht zu den Anlässen, bei denen ich etwas Spezielles anziehe. Was andere dabei denken, ist mir schnurzpiepegal. Daher denke ich mir überhaupt nichts dabei, dort barfuß und in kurzer Hose zu erscheinen, solange die Witterung es erlaubt. Und heute war es (zumindest mir) wirklich nicht zu kalt. Heute war ich bei Coop im Perry-Center und bei der Migros in Zofingen.

In beiden Läden habe ich noch nie kleidungsspezifische Schwierigkeiten bekommen. Heute ist mir aufgefallen, daß mich in beiden Läden die Frauen an der Kasse mit Namen angesprochen haben. Woher kennen sie ihn. Gewiß, auf der jeweiligen Kundenkarte steht er drauf. Aber abgelesen haben sie ihn nicht, sie bekamen die Karte ja erst später zu Gesicht. Dabei ist mein Nachname in der Schweiz kein alltäglicher Name, andererseits auch nicht leicht zu merken. Schließlich heiße ich ja nicht Garderobenständer oder Tulpenstengel. Sicher bin ich in den Läden als derjenige, der „im Winter geringfügig weniger winterlich gekleidet ist als andere“ aufgefallen. Vermutlich hat die eine oder andere Verkäuferin dann auf der Kundenkarte meinen Namen abgelesen und sich den Namen gemerkt.

In der Migros wurde ich auch noch von einem älteren Herrn angesprochen. Er fragte mich, ob es nicht zu kalt wäre, worauf ich antwortete, daß alles Gewöhnungssache wäre. Dann sagte er: „Wenn ich das täte, wäre ich am nächsten Tag tot.“ Ich sagte, daß es Leute gäbe, die selbst im tiefsten Winter draußen keine Jacke benötigen und denen ein kurzärmeliges T-Shirt reicht. Außerdem gäbe es Leute, die sogar im Schneegestöber bei Laufveranstaltungen nur eine kurze Turnhose tragen, keine Oberbekleidung, keine Schuhe.

Er fragte mich, ob ich schon mal ernsthaft krank gewesen war, worauf ich meine Hirnhautentzündung als Folge eines Zeckenbisses erwähnte. Er meinte, daß das etwas ganz anderes sei. Dann erzählte er, daß er mal als Kind im April bei sonnigem Wetter barfuß Kartoffeln gesetzt hatte, und zwei Tage später hatte er eine Lungenentzündung. Darauf meinte ich, daß die Lungenentzündung auch gekommen wäre, wenn er an dem Tag mit Schuhen in der Wohnung geblieben wäre. Denn vom Barfußlaufen bekommt man keine Lungenentzündung, weil die Lunge nicht in den Füßen ist. Zum anderen würde sich eine Lungenentzündung nicht schon nach zwei Tagen bemerkbar machen.

Dann erwähnte er, daß er mich im letzten Spätherbst so leicht bekleidet in Basel am Bahnhof gesehen hätte. Ich wäre mit dem Velo unterwegs gewesen und er wollte wissen, ob ich die ganze Strecke mit dem Velo gefahren wäre. Ich bejahte und sagte, daß ich am selben Tag noch zurück nach Zofingen geradelt war. „Das sind ja 100 km!“ Dann verabschiedete er sich von mir.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

13.03.2010 22:15
#2 RE: Man kennt mich mit Namen Zitat · Antworten

Also ich beneide Dich ja um das NICHT-frieren!
Mir war heute schon mit der dicken Winterjacke eiskalt gewesen

Wenn ich mal so nachdenke: Im Gesicht frieren wir Menschen alle nicht... Obwohl das Gesicht NIE bedeckt ist! Es ist das einzige Körperteil was grundsätzlich nie eingekleidet wird und dennoch (oder gerade deshalb?) frieren wir im Gesicht nie. Außer, wenn es wirklich mal so richtig -20 c hat vielleicht..

Was kannst Du mir für Tricks geben, dass ich das auch kann? Ich würde ja auch so gerne das ganze Jahr über so leicht bekleidet rum laufen.
Bitte bitte verrate mir Dein Geheimrezept!! Duscht Du jeden Tag heiß/kalt?

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

14.03.2010 10:11
#3 RE: Man kennt mich mit Namen Zitat · Antworten

Hallo Lukas,

ein "Geheimrezept" habe ich sicher nicht. In drehe aber in meiner Mietwohnung auch im Winter die Heizung nicht auf, sondern nutze die Abwärme aus den Nachbarwohnungen. Eine Dusche gibt es in meiner Mietwohnung nicht, nur eine Badewanne. Diese benutze ich in der Regel nur am Sonntagabend, um den Dreck vom Wochenende abzuwaschen und am Montag wieder sauber zum Dienst zu erscheinen. In den Tat friere ich am Montag im Büro mehr als an anderen Wochentagen. Kaltes Badewasser würde den Zweck des Reinigens nicht erfüllen.

Als ich einen Studentenjob im einem Rußwerk hatte (jeweils in den Sommersemesterferien), mußte ich verständlicherweise immer unmittelbar nach der Arbeit duschen im Werk, um meine Privatkleidung nicht zu vermohren. Nur mit sehr warmem Wasser und unter Zusatz von besonders aggressiver Seife war es möglich, den Ruß von der Haut zu waschen. Während dieser Zeit war ich extrem kälteempfindlich. So kam es vor, daß ich bereits im September auf dem Weg zur Frühschicht (3 km bis zum Bahnhof mit dem Fahrrad, dann fast 1,5 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln) beim Radfahren Handschuhe tragen mußte. Kurze Hosen waren für mich damals kein Thema.

Auch ich friere im Gesicht am wenigsten. Auch wenn es mir beim Radfahren in kurzen Hosen und ohne Handschuhe zu kalt sein sollte, trage ich keine Mütze (ich hasse Hüte und Mützen noch mehr als lange Hosen und Schuhe), und Nase und Backen sind erst recht unbedeckt. Vermutlich ist es alles eine Sache der Gewöhnung. Würde man einen Menschen von Kindheit an immer nur kurze Hosen zum Anziehen geben, würde er an den Beinen nicht frieren. Und vermutlich würde eine Muslimin, die mit dem Tragen einer Burka großgeworden ist, auch im Gesicht erbarmungslos frieren (vielleicht sogar bei 20°C), wenn man sie ihrer Burka beraubt.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

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