Von kurzen Hosen stand da nichts. Könnte es etwa sein, daß Polizeischergen auch Leuten in kurzen Hosen eine Buße aufbrummen und wenn ja, nach welchen Gesichtspunkten:
Würde ein Mann in Radlerhosen oder in "Zofinger Hotpants" etwa an einem Hochsommertag, wenn viele Frauen in Minirock oder sehr kurzen Hosen unterwegs sind, von den Männern jedoch nur Hosen getragen werden, die das Knie bedecken, eine Buße bekommen? Mit der Begründung, daß das Tragen von sehr kurzen Hosen nur bei Frauen "normal" sei, für Männer aber unzureichend.
Würde ein Mann, der im November bei +5°C Winter eine kurze Hose trägt, von den Polizeischergen gebüßt werden, weil das Tragen von kurzen Hosen nur im Sommer üblich sei, im November aber niemand damit rechnet?
Würde die Höhe der Buße abhängig sein von der Figur des Menschen und von Eigenschaften wie Bräune, Beinbehaarung, Krampfadern?
Spielt möglicherweise auch die übrige Kleidung einer Rolle? Etwa daß ein Mann mit T-Shirt und kurzen Hosen im Sommer ungebüßt durch die Stadt ziehen kann, während ein anderer Mann mit gleicher Figur und gleicher Hose bei gleichem Wetter gebüßt wird, wenn er statt des T-Shirts weniger (etwa ein Muskelshirt oder oben ohne) oder mehr (etwa ein Jackett mit weißem Oberhemd und Krawatte bzw. Fliege) trägt?
Ich weiß es nicht. Ich war auch noch nicht in jener französischen Stadt. In der Schweiz wurde ich noch nicht gebüßt, wenn ich barfuß und in kurzen Hosen unterwegs war. Allerdings wurde ich schon öfters von den Bütteln deswegen angehalten und dadurch mit Zeitplan manchmal um Stunden durcheinander geworfen wurde. Würde ich die Zeitverluste in Relation zu meinem Arbeitslohn als Chemiker (ich meine nicht denjenigen, den mir mein Arbeitgeber auszahlt, sondern denjenigen, den mir mein Arbeitgeber gegenüber Kunden verrechnen würde) setzen, dann wäre es ein höherer Betrag als das, was die prüden Bullen der französchen Stadt von den "unzureichend bekleideten" Touristen abverlangen.
Kurze Hosen sind erlaubt, nur keine freien Oberkörper. Auch ein Tank-Top ist OK.
solange macht mir die Verordnung zumindest mal nix aus - bloß halte ich sie trotzdem für überflüssig. Mir doch egal, wenn jemand kein Hemd anziehen möchte.
mich stört eine solche Verordnung massiv, da ich bei hochsommerlichen Temperaturen beim Radfahren NUR eine kurze Hose trage. Ich wäre zwar bereit, beim Betreten von Läden eine Art T-Shirt überzuziehen, aber dafür reicht das HAUSRECHT der Ladenbesitzer aus, dafür braucht es keine Polizei und keine Gesetze.
Aber wenn ich nur durch die Stadt durchradeln will und an einer roten Ampel halte, dann würde es mich voll ankotzen, wenn ich den arroganten Bullen eine Buße in den gierigen Rachen schieben müßte.
Und was ist überhaupt mit "Stadt" gemeint? Nur die Fußgängerzone, wo Leute einkaufen, ins Theater gehen usw.? Die Gebiete der Stadt, in denen Häuser stehen? Das gesmte Gemeindegebiet? Würden nur die Innenstadtbereiche "oben-ohne-frei" gehalten, würden sich die Bewohner in den Vorstädten (in denen den Anteil häufig muslimischer Leute höher ist) beschweren mit den Worten "Wieso wird uns der Anblick halbnackter Menschen zugemutet, den Innenstädtern nicht? Sind die was besseres?" Oder ein Passant könnte sich daran stören, daß ein Bauarbeiter in glühender Hitze mit nacktem Oberkörper den Asphalt walzt. Oder wenn sich ein Mensch im Garten sonnt. Dann müßten ja sämtliche Badeanstalten mit einem hohen Bretterzaun versehen werden, ebenso die Privatgärten, damit man von der Straße (aber auch vom Grundstück des prüden Nachbarn) keinen Einblick hat.
Solange es nur einzelne Städte gibt, dann kann man die ja meiden. Aber woher weiß ich, ob eine Gemeinde bünzlig oder liberal ist? Ich schaue doch nicht im Internet nach, in welchen Orten, die ich durchquere, ein Oben-ohne-verbot gilt! Ich hoffe, daß diese Welle der Prüderie nicht von Frankreich auf die Schweiz übergreift. Wie wollte man ein "Oben-ohne-Verbot", das nur den Innenstadtbereich betrifft, in Basel durchsetzen? Gerade in Basel sind doch echt städtische Bereiche und Badebereiche sehr eng beeinander. Wie viele Menschen lassen sich im Sommer im Rhein treiben und gehen dann die Rheinpromenade, auf der auch bestgekleidete Leute spazieren gehen, zurück zum Ausgangsplatz. So etwas wäre nicht denkbar.
In der Praxis wird auch wohl diese Verordnung nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wurde! Wenn Du in Perpignion nur mit kurzer Hose auf dem Fahrrad unterwegs bist, dann denke ich, daß dies bei warmem Wetter ohne jede Beanstandung bleibt. In der Fußgängerzone wirst Du wohl kaum Fahrrad fahren und da geht es wirklich um Läden/Restaurants. Das könnten zwar die Ladenbesitzer, aber DENEN ist es ja auch wieder unangenehm, ihre Kunden auf sowas hinzuweisen. Da war es für die einfacher, zur Stadt zu gehen und die um eine Verordnung zu bitten.
Trotzdem: MIR ist es egal ob jemand neben mir am Tisch ißt und dabei Hemd, T-Shirt, Wintermantel oder auch gar nichts trägt. Die Verordnung ist schon sehr spießig und überflüssig, auch wenn sie mich wohl nie selbst betreffen wird, da ich auch an sehr heißen Tagen in urbanen Gegenden normalerweise ein Tak Top trage.
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