Da hats mir fast die Schuhe ausgezogen: Hab einen "Reiseführer für Kinder und die ganze Familie" über Rom gekauft. Rom, Sommer, Hitze! Was steht da auf Seite 9 unter "Ausrüstung":
"Wenn die Sonne am wolkenlosen römischen Himmel steht, scheinen kurze Hosen bequem - sind aber nicht unbedingt anzuraten: Erstens darf man Kirchen nicht in kurzen Hosen betreten und auch sonst sind lange Beinkleider viel praktischer, etwa, wenn ihr euch im Forum Romanum auf eine Wiese setzt oder auf den vielen Treppen in der Stadt eine Ruhepause gönnt."
Hääää?
Also, mal abgesehen davon, dass ich fast immer kurze Hosen bevorzuge - was ist denn das für ein Schwachsinn, Kindern (!) im Urlaub (!) im sommerlichen Rom (!) zu langen Hosen zu raten? In Kirchen gilt das Kurze-Hosen-Verbot eben NICHT für Kinder. Und wieso es "praktischer" sein soll, sich in langen Hosen hinzusetzen, will mir auch partout nicht einleuchten. Weiß hier jemand wenigstens, was die Autoren überhaupt gemeint haben könnten?
Ich habe gerade erst aktuelle Bilder aus dem katholischen Spanien gesehen. Da gehen viele Knaben in Anzug mit kurzer Hose (im übrigen total chic) zu ihrer Erstkommunion! Also auch in die Kirche. Dann dürfte das im katholischen Rom doch auch möglich sein.
Wirklich der totale Schwachsinn . Das verstehe ich nun wirklich auch nicht, was an den langen Hosen praktischer sein soll. Zudem wird einem somit auch verklikert, dass man JEDE der wohl nicht grad seltenen Kirchen Roms ansehen soll. Kann man bloss den Kopf schütteln. Papier ist eben geduldig.
Interessant wäre, ob man in klassischen römischen kleidern (weiß nicht wie die heißen), wie diese Jahrhunderte lang die römischen Soldaten überall trugen in Roms Kirchen darf! Ich war las Jugendlicher in kurzen Hosen (sogar mit Iro) im Petersdom - unbeanstandet!
Das Wetter war toll. Noch richtig hochsommerlich. Im Gegensatz zu Bremen. Dort hatte es so herbstlich gestürmt, dass ich bereits um den Flug bangte.
In Rom ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, obwohl schon längst kein Kind mehr, in kurzen Hosen herumzulaufen. Und ich war nicht alleine. Kaum ein Tourist (und Rom besteht fast nur aus Touristen) in langen Hosen.
Und so habe ich alle Kirchen besucht. Auch den Petersdom. Mit bestem Gewissen, da ich mir sicher bin, dass es dem lieben Gott gleich ist. Keiner hat sich daran gestört. Nicht einmal bei der Personenkontrolle, die es wegen der Anschlagsgefahr überall gab.
Allerdings war mir ein Schild aufgefallen, in dem darum gebeten worden war, den Petersdom nicht im Bikini (steht mir ohnehin nicht ) oder zu kurzen Hosen samt Unterhemd aufzusuchen. Mit meinen (über den Knien endenden) Bermudas war ich also noch angemessen gekleidet.
Zitat von Jule Ist die Regel denn nicht eigentlich, dass Knie und Schultern bedeckt sein müssen? Das heißt ja nicht, dass man keine "kurz" Hose tragen darf^^ Alles Liebe, Jule
Genau richtig. Im Notfall einfach die kurze Hose vor der Kirche nen bisschen runzerziehn. quasi so wie jeder hip-hoper und das ist das kein Problem.
Also ich saß auch schon im Forum Romanum. In kurzer Hose.
Allerdings haben die dort viele raue steine auf die man sich setzen kann. Wenn man dann nicht aufpasst kann man sich ein paar krazer holen. Aber man muss sich schon blöd anstellen
Meine Knie waren frei. Ich kann an Knien allerdings auch nichts Unanständiges erblicken. Und ich hatte auch im Petersdom überhaupt keine Probleme deswegen. Nicht einmal die Schilder wiesen auf die Notwendigkeit kniebedeckender Hosen hin. Wäre auch seltsam gewesen.
Zitat von HenningMeine Knie waren frei. Ich kann an Knien allerdings auch nichts Unanständiges erblicken. Und ich hatte auch im Petersdom überhaupt keine Probleme deswegen. Nicht einmal die Schilder wiesen auf die Notwendigkeit kniebedeckender Hosen hin. Wäre auch seltsam gewesen.
wenn du dir aber die beinlänge anschaust merkst du das die kleidung mehr als die hälfte der beine ausmacht. Somit sind auch die Knie impliziert.
Das nehmen die Kontroleure am Eingang auch als Richtwert. Dann hattest du auf jeden Fall Glück, ich hab genug gesehn die nicht rein kamen.
Ansonsten haben Knie ja nichts unanständiges, man soll nur nicht "entblösst" vor Gott treten, und da man ein Wert braucht was als "noch" Bekleidet gilt sind das die Schultern und die Knie
Bei uns in der evangelischen Landeskirche in Baden hatte ich noch nie Probleme. Auch bei Kirchenbesichtigungen in anderen Städten nicht, auch nicht in römisch-katholischen Kirchen - mit der einzigen Ausnahme der Markuskirche in Venedig, die wollten mich partout nicht reinlassen, nun denn, bin ich eben draußen geblieben.
Am vergangenen Sonntag besuchte ich einen Kollegen, der der russich-orthodoxen Kirche angehört. Aus Interesse habe ich dort auch den Gottesdienst besucht. Selbstverständlich in kurzen Hosen (das sind bei mir bekannter Maßen grundsätzlich Bermudas). Niemand hat sich daran gestört. Im Übrigen reichten die zu Jesus Zeiten üblichen Gewänder ja auch nur bis in die Höhe der knie - wenn der denn schon Vorbild sein soll, dann sollte es doch wohl nirgendwo in christlichen Konfessionen Probleme geben.
Hallo Ledershorts, Etwas ganz Aehnliches habe ich vor einigen Jahren in Bangkok erlebt - beim Besuch des Tempels mit dem grossen schlafenden Budha - ganz in der Nähe des königlichen Schlosses. Im Reiseführer stand, dass man diesen Tempel unbedingt "dezent gekleidet" betreten sollte. Da ich diesen berühmten Ort unbedingt besuchen wollte, erkundigte ich mich bei der lokalen Reiseleitung, was wohl "unter dezent gekleidet" gemeint war. Dachte schon, dass man nur in langen Hosen und Hemd hingehen konnte. Dies wohlverstanden bei 34 Grad im Schatten! Aber weit gefehlt! Gemeint war - man höre und staune - keine nackten Füsse - der "Rest" wäre völlig egal. Ich trat also diese Tour im selben Outfit an, wie auf meinem Bild (dort wo ich auf einem Straussenei stehe) Die Wache am Tempeleingang liess mich ohne weiteres hinein - zusammen mit vielen anderen, ebenfalls kurzbehosten Touristen. Erst später las ich in einem Reiseführer, dass in einem Budhistischen Tempelbereich das Tragen von Sandalen mit nackten Füssen als "unsittlich" gilt! Wie heist es doch so schön - "andere Länder - andere Sitten"!