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 Reaktionen der Umwelt auf Eure kurzen Hosen
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

09.10.2010 22:43
Letzter Sommertag in Basel? Zitat · Antworten

Ich will wirklich nicht meckern mit dem Wetter. Letzten Sonntag konnte ich noch bei bestem Sonnenschein in der Aare baden. Aber von Tag zu Tag nahm der Nebel im Zofinger Raum zu. Als ich heute Morgen kurz vor 8 Uhr bei Nebel zum Einkaufen fuhr, in blauem Träger-T-Shirt, kurzen Hosen und barfuß, war ich der einzige. Kurz nach 9 Uhr machte ich mich erneut in selbiger Kleidung auf den Weg mit dem Velo, und zwar in Richtung Hauensteinpaß, in der Hoffnung, daß es nördlich des Juras sonnig sein würde.

Und in der Tat wurde es nördlich des Juras besser mit dem Wetter, ab Sissach war es richtig sonnig, ich mußte das blaue T-Shirt durch ein weniger bedeckungsreiches weißes ersetzen. Als ich durch die Altstadt von Liestal kam, sah ich schon einige wenige Leute mit Sandalen ohne Socken oder in kurzen Hosen, manche Frauen oftmals unten herum recht winterlich gehüllt. So erreichte ich Basel. Ich radelte durch die Innenstadt, vorbei am Badischen Bahnhof bis zum Ufer der Wiese, wo ich erst einmal eine Pause zum Essen machte (und das T-Shirt in die Tasche verbannte).

Als ich mich wieder auf den Weg machte, kam mir ein langhaariger Mann entgegen, mit langen Hosen, fetten Schuhen und mit nacktem, braungebranntem Oberkörper. Wenn er barfuß gewesen wäre und einen puterroten Oberkörper gehabt hätte, hätte ich ihn möglicherweise mit jemand anderem verwechselt.

Ich radelte nach Kleinhüningen und weiter nach Weil, wo zumindest auf Schweizer Gebiet bereits die Spuren einer neuen Offtopic-Verbindung zu erkennen sind. Dann ging es weiter über die Dreiländerbrücke nach Frankreich, hier überholte ich eine Familie, die Töchter waren becroct in Kombination mit Sokkenlosigkeitvortäuschsokken und 7/8-Hosen. Eine der Töchter rief: "Der Mann ist barfuß, der erkältet sich doch!"

Nach dem Überqueren des Rheins radelte ich wieder nach Basel. Die Innenstadt war voll von Leuten, und längst nicht alle Leute trugen die Kleidung, die der Kalender befahl. Meine Aufmachung fiel wohl dort auch nicht so sehr auf. Im Bereich der Elisabethenkirche und des Tingueli-Brunnens lagen im Treppenbereich etliche Scherben, dort, wo ich mein Velo hinunterschieben wollte, aber sowohl meine Füße, als auch die Reifen meines Velos blieben unbeschadet.

Ich erreichte den Barfüßerplatz, als ein Junge rief: "Wieso trägt der Mann keine Schuhe?" Der Vater antwortete: "Weil hier der Barfüßerplatz ist!" Ich gelangte zur Münsterplattform, von wo ich einen Blick auf den Rhein hatte. Der Fährmann der Münsterfähre war barfuß und trug eine lange Hose und ein rotes Muskelshirt.

Ich begab mich darauf zum Rheinufer nahe der Mittleren Brücke, wo ich mich längere Zeit aufhielt. Hier hielten sich einige Sonnenhungrige auf, manch ein allzu winterliches Kleidungsstück wurde zumindest vorübergehend abgelegt, darunter auch Schuhe. Ein Mann ging am Rheinufer entlang in Richtung Osten (später überholte ich ihn wieder, da ich barfuß schneller Velo fahren kann als er barfuß gehen). Er trug lediglich eine kurze Hose, sonst nichts, nicht einmal Schuhe, auch keine Tasche. Dieser Mann war im Gegensatz zu mir ECHT minimalbekleidet.

Nachdem ich den Rhein hinter mir gelassen hatte, war es nicht etwa plötzlich vorbei mit "nicht-kalenderkonformer Kleidung". So überholte ich in Birsfelden einen Radfahrer, der kurze Hosen, einen langärmeligen Pullover und Fivefingers an den Füßen trug. In Muttenz saß ein Mann im Schottenrock, Kniestrümpfen und fetten Halbschuhen an einer Haltestelle der Offtopic-Linie 14 auf. In Frenkendorf waren im Abstand von ca. hundert Metern auf Privatgrundstücken eine barfüßige belanghoste Frau und ein bekurzhoster barfüßiger Mann zu sehen. In Thürnen (mittlerweile hatte ich mein weißes T-Shirt wieder an, da die Sonne hinter Wolken verschwunden war) kam ich an Wohnblocks vorbei, wo zwei kleine (allerdings nicht übermäßig magere) Mädchen in kurzen (oder zumindest annähernd kurzen) Hosen und in Sandalen ohne Socken vor dem Haus spielten. Eines fragte: „Ist es nicht zu kalt?“ Etwa hundert Meter weiter überholte ich zwei weibliche Teenager in sehr bedeckter Kleidung und fetten Winterstiefeln, sie riefen: „Sportlich!“

Ich überquerte den Hauensteinpaß, und prompt war es ein paar Grad kühler. In rasanter Fahrt ging es bergab Richtung Olten. In Olten wurde ich gleich dreimal gefragt, ob es nicht zu kalt sei. Vermutlich hat im Raum Olten-Zofingen den ganzen Tag die graue Nebelsuppe das Zepter in der Hand gehabt, und deswegen wirkten wohl unbeschuhte Füße, unbelanghoste Beine und unbejakkte Oberkörper etwas außergewöhnlich. Aber zumindest hat kein bünzliger Füdlibürger die Polizeischergen gerufen (oder haben die mich nur nicht erwischt?). Ein schöner (Sommer?)tag ging zu Ende, der letzte?

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

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