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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Reaktionen der Umwelt auf Eure kurzen Hosen
Siegfried Hase Offline




Beiträge: 583

24.02.2010 16:09
Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

Salut!

Habt ihr das schon erlebt???
Ich habe es wirklich einmal erlebt! Ein einziges mal - in über 20 Jahren! Bei dieser Kirche (Markus-Kirche) in Venedig. Da gab's kein Pardon. Entwedes lange Hose oder draußen bleiben. Nun, praktischerweise entschied ich mich für's draußen bleiben - auch wenn ich das Teil nicht von Innen gesehen habe kann ich weiter leben .

Sonst? Ja, was soll ich jetzt schreiben? ICH glaube mal, sonst haben mir die kurzen Hosen noch keine nennenswerten Nachteile gesellschaftlicher Art bereitet. Die Fragen oder Blicke (an anderer Stelle beschrieb ich schon den Mann im Zug) beantworte ich seit langem derart routinemäßig, daß mir das gar nicht mehr auffällt. Zu über 95 % sind die Reaktionen positiv, knapp 5% machen sich ernsthaft Sorgen um meine Gesundheit und ein verschwindend geringer Teil von wenigen Einzelfällen kommt dann mal auf die 'dumm-blöde' Tour wie ich hätte n'Rad ab, sei ein Fall für die Psychatrie o. ä. Doch wirklich - geschätzt etwa 1 unter 100 Fragen/Bemerkungen und NUR zwischen Ende November und Anfang März!

Bei fremden Geschäftspartnern die mich (noch) nicht kennen, weise ich - sofern ich diese zur 'unpassenden' Jahreszeit zum ersten mal treffe (=Winter), ziemlich am Anfang des Gesprächs darauf hin, daß ich immer kurze Hosen trage, egal zu welcher Jahreszeit und egal bei welchem Wetter. Ggf. kommt dann noch eine kruze Nachfrage wg. 'kalt' und die beantworte ich in diesem Zusammenhang stets damit, daß man sich daran gewöhnt - es wird ja auch nicht direkt von 25°C Sommerwärme auf -5°C Schneesturmwetter ohne Übergang kalt.

Hier erinnere ich mich noch an eine mündliche Dipl.-Prüfung. Selbstverständlich erschien ich anständig angezogen, doch halt mit kurzer Hose. Ein ältere Prüfer Fragte mich glatt, ob ich das jetzt passend fände, in kurzen Hosen zur Prüfung zu kommen. Ich antwortete das dem so ist. Ich würde immer kurze Hosen tragen und er würde mir wohl auch nicht deshalb eine bessere Note geben, wenn ich eine lange Hose an hätte. Das muß wohl als Charakterstärke rübergekommen sein und ich möchte auch heute noch behaupten, daß ich eigentlich eine schlechtere Note verdient gehabt hätte - doch Charakterstärke gilt als eine positive Eigenschaft im Fach Marketing und im Endeffekt dürfte ich einen Bonus dafür bekommen haben, daß ich ehrlich, korrekt und überzeugend in kurzer Hose erschien, nstatt dem Gremium etwas 'vorzuspielen'.

Den oft gefürchteten erzkonservativen, engstirnigen, nur auf Äußerlichkeiten bedachten Buisseness-Menschen habe ich zumindest noch nicht kennen gelernt. Eher das Umgekehrte ist der Fall: Wer den super-feinen Anzug und die style-Gelfrisur frisch vom Friseur zusammen mit dem gerade angesagten Duftwasser aus der Parumerie nötig hat, der HAT DAS in aller Regel auch NÖTIG; sprich der hat sonst keine Ahnung und glaubt sich so Respekt verschaffen zu können.

Gerne vergleiche ich das tragen kurzer Hosen zu jeder Zeit auch mit dem Tragen eines Bartes oder eines Schnauzes. Den kann man ja auch nicht mal für 2 Stunden abnehmen (mal vorausgesetzt daß er 'echt' ist). Und wenn ein Bekannter von Euch die letzten Jahre mit Bart/Schnauz erschien und den dann plötzlich abrasiert - was sagt ihr dann?

Gerold

P. S.: Dann bin ich mal gespannt, ob noch jemand mit mir diskutieren will - sonst ist's ja kein forum sondern eher ne' Homepage.

Zausel Offline




Beiträge: 168

24.02.2010 16:27
#2 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

"Bitte NICHT in kurzen Hosen!"

Na, dem füge ich mich doch glatt.

Täglich, wenn ich z.B. zum Briefkasten gehe. Oder der Postbote kommt. Oder (wie heute) die freundliche Dame von Bofrost. Es dürfen auch mal die Zeug(innen) Jehovas sein.
Oder wenn ich die Hecke schneide oder den Rasen mähe.
Auch wenn wir wandern.

Wo werde ich das kurze Hosen tragen? Ich trage da allerdings auch keine langen Hosen, wenn ich's recht bedenke.

Liebe Grüße und "let him swing"

Werner, der Zausel

Ziehe einer Vogelscheuche einen Anzug an und stelle dich nackt daneben.
Man wird stets die Vogelscheuche grüßen.

Kurt C. Hose Offline




Beiträge: 744

24.02.2010 21:05
#3 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

Hi Leute

auch im Petersdom in Rom muss man lange Hosen tragen.Zumindestesn müssen die Knie bedeckt sein. Auch die Schultern durften nicht entblösst sein.

Ich finde da kann man sich jetz drüber streiten ob so etwas notwendig ist.

Gruß Andreas

Senti Offline

Admin


Beiträge: 942

25.02.2010 08:07
#4 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

Hallo Gerold,

ich seh das auch so, nur leider kann dir der Arbeitgeber vorschreiben was du anziehen musst, ansonsten ist schlimmstenfalls der Job weg. Ich habe da auch mal irgendwo was vor längerer Zeit gelesen, finds aber nicht mehr.

Gruß
Thomas

Was nicht tötet, härtet ab

Zausel Offline




Beiträge: 168

25.02.2010 08:54
#5 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

Zitat von Senti
... leider kann dir der Arbeitgeber vorschreiben was du anziehen musst, ansonsten ist schlimmstenfalls der Job weg. Ich habe da auch mal irgendwo was vor längerer Zeit gelesen, finds aber nicht mehr.


Aber ich.

Das fällt unter das sogenannte "Direktionsrecht" des Arbeitgeber, das interessanterweise nicht im Arbeitsrecht, sondern in der Gewerbeordnung, und zwar im §106, geregelt ist.

(Nebenbei: Unser sog. "Arbeitrecht" ist sowieso eine ziemlich munter durcheinandergewürfelte Angelegenheit. So findet man essentielle Vorschriften und Gesetze zur Arbeit eben nicht in der Arbeitsgesetzgebung: Arbeitsvertrag, Urlaub, Kündigung usw. werden im BGB (!) behandelt.)

Also:

§ 106
Weisungsrecht des Arbeitgebers.Der Arbeitgeber kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen, soweit diese Arbeitsbedingungen nicht durch den Arbeitsvertrag, Bestimmungen einer Betriebsvereinbarung, eines anwendbaren Tarifvertrages oder gesetzliche Vorschriften festgelegt sind. Dies gilt auch hinsichtlich der Ordnung und des Verhaltens der Arbeitnehmer im Betrieb. Bei der Ausübung des Ermessens hat der Arbeitgeber auch auf Behinderungen des Arbeitnehmers Rücksicht zu nehmen.


In den letzten Jahren ist eine deutlich zunehmend arbeitnehmerfreundliche Rechtsprechung zu verzeichnen. Leider gilt dies nicht für das o.a. Direktionsrecht. Hier werden den Arbeitgebern nach wie vor sehr, sehr weitreichende Möglichkeiten eingeräumt, die meiner persönlichen Ansicht nach entschieden zu weit gehen.

Dazu zählt auch eine mögliche "Kleiderordnung".

Nun ja, es gibt jede Menge Fälle, wo sich eine solche von selbst ergibt: Wer bei MacDonald's oder im MediaMarkt arbeitet, muß die entsprechende Dienstkleidung tragen. Aber auch hier gibt es Grenzen: Wenn die vorgeschriebene Kleidung (... nach Abwägung aller Interessen - eine fürchterlich schwammige Formulierung) zu stark in die Persönlichkeitsrechte eingreift oder gar geeignet ist, einen lächerlich zu machen, dann ist das nichtig.
So hat ein Hindu Recht bekommen, als er sich weigerte, bei MacDonald's statt seines Turbans dieses dämliche Papierhütchen aufzusetzen. Jeder andere aber muß es tragen!
Auch wenn dein Arbeitgeber auf einmal vorschreibt, alle müßten auf einmal lila Pudelmützen mit blinkenden Bommeln aufsetzen, dann kannst du das natürlich verweigern.
Und wenn der Chef seiner Sekretärin aufgibt, nur noch im Super-Mini aufzutauchen, um seine persönliche Freude zu haben, dann hat er dazu natürlich keinerlei Recht.

Abzuwägen ist natürlich immer (so ergibt es sich ja auch aus dem §106) Art und Ort der Tätigkeit. So wird der Chef wohl kaum einem Buchhalter, der für sich allein ohne Publikumsverkehr in seiner Kemenate vor sich hin werkelt, untersagen können, im Sommer kurze Hosen zu tagen.
Für den Schaterdienst in der Bank ergibt sich das zwangsläufig völlig anders.

Schwierig wird's halt auch immer dann, wenn firmeneinheitliche Kleidung vorgeschrieben ist. Das kann und darf der Unternehmer anordnen. Allerdings muß er das Zeug dann auch bezahlen (nur die Anschaffung - nicht die Reinigung und Instandhaltung. Die wären bei eigener Kleidung ja auch angefallen).

Was einen hin und wieder aus kniffligen Situationen retten kann, ist ein ärztliches Attest: Wenn ich glaubhaft nachweisen kann, daß ich z.B. ein bestimmtes Gewebe oder einen bestimmten Schuh nicht vertrage, dann bin ich schon besser dran. Es reicht aber nicht zu behaupten, daß einem das neue Blau in der Firmenfrage depressiv macht........

Ich selbst bin mal aus so einer Nummer rausgekommen: Wir bekamen einheitliche Kittel ausgegeben, sehr teuer, sehr aufwendig nicht nur bedruckt, sondern bestickt mit dem Firmanlogo. Und mit unserem jeweiligen Namen. Nun habe ich in meinem Nachnamen ein "Ü" als Umlaut - und er war mit "UE" gestickt. Ich habe mich dann geweigert, das so anzuziehen, da ich SO nicht heiße! Angeblich konnte die Stickmaschine keine Umlaute (was Quatsch war). Es gab viel Hin und Her, ich habe mich aber bis zum letzten Tag in der Firma erfolgreich gegen diesen Kittel gewehrt.

Wenn es sonst noch Fragen zum Arbeitsrecht gibt - immer gern. Das war (neben Arbeitsschutz) MEIN Thema und Aufgabengebiet im Betriebsrat bei ThyssenKrupp.

Liebe Grüße

Werner, der Zausel

Ziehe einer Vogelscheuche einen Anzug an und stelle dich nackt daneben.
Man wird stets die Vogelscheuche grüßen.

Kerstin Offline

Admina


Beiträge: 285

25.02.2010 09:23
#6 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

Hallo Werner,

da stimme ich Dir in allen Punkten zu hundert Prozent zu! Auch ich hatte bereits das Vergnügen, mich irgendwelchen abstrusen Kleiderordnungen zu unterwerfen. Besonders gespürt hatte ich es vor einigen Jahren, als ich als Marktleiter - Stellvertreter im hiesigen Preisfux (gehörte zu Nanz und existiert heute nicht mehr) arbeitete. Eigentlich war der Job nicht schlecht, doch die Bezahlung war nicht so aufregend gut, wenn man bedenkt, wieviel Stunden man als Marktleiter und Stellvertreter täglich im markt ableisten mußte. Sicherlich gab es auch den Freizeitausgleich,aber dennoch kam man im Monat auf immense Stunden, bekam aber ein Monatsfixum als Gehalt.

Nun war es Sommer, und die Klimaanlage im Laden war total ausgefallen. Die Kundendienstfirmen waren wohl alle restlos in den wohlverdienten Urlaub abgedüst. Dieser Sommer war einer der heißesten in den letzten Jahrzehnten. Dennoch war es vorgeschrieben, erstens lange Hosen zu tragen, zweitens auch noch so einen weißen Kittel anzuziehen. Man ist fast eingegangen vor Hitze, und der Schweiß rannte in Sturzbächen die Stirn hinunter. Nix, keine Ausnahme. Als ich mich dann auch noch erdreistete, in der Frühe vor Ladenöffnung beim einsortieren von Obst und Gemüse in meine geliebten superkurzen Hosen zu erscheinen, bekam mein Chef beinahe einen Herzkasper: "Sie werden doch nicht so arbeiten wollen?" war seine Frage. Ich konnte ihn beruhigen und sagte, daß ich meine langen Jeans in meinem Schrank habe. So hatte er nichts dagegen, daß ich in der Frühe beim einräumen kurzbehost war.

Manchmal frage ich mich schon, was diese albernen Vorschriften sollen. Wenn einer eine saubere Bermuda oder auch kürzere Hose anhat, dürfte doch normalerweise niemanden stören. Wichtig ist doch der Service für die Kunden, doch dieser ließ leider - wie in vielen Bereichen - sehr zu wünschen übrig. Wenn ich mich um einen Kunden etwas mehr kümmerte, dann wurde ich nicht selten vom Marktleiter angeraunzt. Wie schön war das doch früher in den "Tante Emma - Läden", wo man immer ein nettes Schwätzchen abhalten konnte, und wo die hausfrau durchaus auch mal mit ihre Lockenwickler zum Einkaufen ging, wenn sie in der Nachbarschaft wohnte. Na ja, lange machte ich dies sowieso nicht mit, denn das Klima in dem Laden war alles andere als gut.

Sonst hatte ich eigentlich im Kontext keine Probleme mehr, doch an eine Begebenheit kann ich mich auch ganz gut erinnern:

Als ich hier nach "Abstruslingen" (heißt eigentlich Eßlingen (bei Stuttgart)) zog, hatte ich anfangs massivste Probleme mit meiner Vermieterin. Bei ihr mußte alles wie geleckt aussehen - auch in der Wohnung, denn sie kam ab und zu kontrollieren. Andererseits sind wir beide so fest zusammengewachsen - wie Oma und Enkel und haben ein sehr herzliches Verhältnis zueinander. Als ich damals zur Wohnungsbesichtigung kam, hatte ich kurze Hosen an. Zunächst schien es so, als würde es ihr und ihrem Neffen, der die Verwaltung unter sich hatte, nichts ausmachen, daß ich in so einem Aufzug erschienen bin. Es war außerdem mitten im Sommer, also nicht ungewöhlich, nackte Beine zu zeigen.
Wenn wir uns dann immer wieder mal so richtig fetzten, bekam ich es auch aufs Brot geschmiert, daß ich in kurzen Hosen zur Besichtigung kam. Dennoch mußte ich ihr "gepaßt" haben, denn sie sagte mir sofort zu, als ich mit ihrem Neffen die Wohnung anschaute und dann sagte, sie würde mir gefallen. Nun, heute streiten wir uns nicht mehr, außerdem ist sie bereits stolze 96 Jahre alt und immer noch ziemlich rüstig. Sie hat sich an meine nackten Beine und Füße gewöhnt. Am Anfang hörte ich immer wieder, es wäre unhygienisch, barfuß durch das Haus und dem Treppenhaus herumzulaufen, zumal die Stufen alle mit einem Filzteppich ausgestattet sind. Mir ging das derart auf den Senkel, bis ich dann meinte, daß man mit Schuhen weitaus mehr Schmutz ins Haus trägt, zumal sich der Schmutz sehr schön im Sohlenprofil hält und sich dann grundsätzlich im Haus löst. Seitdem habe ich Ruhe. Ich hoffe, daß dies so bleiben wird.

Gruß

Franz

In der Kürze liegt die Würze, was sich aber nur auf die Hosen bezieht

Senti Offline

Admin


Beiträge: 942

25.02.2010 14:04
#7 RE: Bitte NICHT in kurzen Hosen! Zitat · Antworten

@ Franz

Aber Schuhe kann man vorher ausziehen und dann reinigen .

Ich persönlich hab da so mein Problem mit immer barfuss laufen, meine Füsse sind das ja nicht gewohnt und ich hab eh immer so trockene, rissige Sohlen im Sommer. Keine Ahnung warum. In der Wohnung laufe ich aber auch meist barfuss rum.

Gruß
Thomas

Was nicht tötet, härtet ab

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