Du bist vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klick hier, um Dich kostenlos anzumelden Impressum 


Forenübersicht | Suche | Registrieren | FAQ

Login

Disclaimer - rechtliche Hinweise
Du kannst Dich hier anmelden
Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 602 mal aufgerufen
Bei Antworten informieren
 Reaktionen der Umwelt auf Eure kurzen Hosen
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

14.04.2010 18:25
Tag der offenen Tür im Tropenistitut Basel Zitat · Antworten

Am Samstag, den 10.4.2010 war Tag der offenen Tür im Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel. Den Termin hatte ich von einer dort beschäftigten Mitarbeiterin erfahren, die früher in derselben Firma wie ich arbeitete und mir zeitweilig direkt unterstellt war. Da es sich um ein „Tropeninstitut“ handelt und nicht um ein „Polarinstitut“, hielt ich es für konsequent auch in eher „tropischer“ Kleidung zu erscheinen.

Morgens kurz nach 8 Uhr radelte ich los. Auf einen Tropenhelm konnte ich gut und gerne verzichten. Meine kurze Hose und mein weißes Träger-T-Shirt waren sicher tropenkonform (allerdings mußte ich bis Frenkendorf eine Sommerjacke drüber tragen). Und tropenkonforme Schuhe? Besitze ich nicht, dann doch lieber gar keine. Das Tropeninstitut war leicht zu finden, da es in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Brausebad liegt (immer den Schienen nachradeln).

Gegen 10.30 Uhr erreichte ich das Tropeninstitut. Noch während ich mein Velo auf den Hof schob, erkannte ich meine ehemalige Mitarbeiterin, die damit beschäftigt war, Prospekte an die Besucher zu verteilen. Auch sie erkannte mich sofort, obwohl wir uns ca. 3 Jahre nicht gesehen hatten und sie mich auch nur in Dienstkleidung gesehen hat. Allerdings wußte sie sehr gut, daß ich außerhalb der Dienstzeit weniger formale Kleidung bevorzuge. Auch mein Ärger mit der Obrigkeit und gewissen Spießern aus der Firma war ihr bekannt. Sie freute sich sehr, daß ich gekommen war. Meine tropische Kleidung war kein Thema.

Im Gebäude traf ich auch noch eine Arbeitskollegin, mit der ich aber nie direkt was zu tun hatte. Auch sie schien es nicht zu interessieren, wie ich im Tropeninstitut erschienen war. Ebenso war es den Mitarbeitern des Tropeninstituts, die an den Tafeln Fragen beantworteten, völlig egal. Das gleiche betraf erwachsene Besucher, nur manche Kinder machten große Glotzaugen. Ein Kind rief: „Der Mann ist ja blutt!“ Darauf der Vater: „Nein, barfuß!“

Die Ausstellung selbst war interessant. Es wurden teils als Präparate, teils auch lebend, bestimmte Tiere gezeigt, z.B. Bandwürmer, Mücken, Flöhe, Läuse, Krätzmilben, Zecken, Kakerlaken, wobei ich letztere süß fand.

Ich war übrigens nicht der Einzige im Institut, der ohne „Winterkleidung“ herumlief. Erwachsene in kurzen Hosen waren nicht dort, aber ein paar wenige Kinder trugen kurze (oder zumindest „kürzere als lange“) Hosen, jedoch grundsätzlich in Kombination mit fetten Schuhen und Socken. Im Garten des Instituts war eine Hüpfburg aufgestellt, die man ohne Schuhe benutzen mußte. Kein Kind kam auf die Idee, sich auch der Socken zu entledigen, im Gegenteil: Manche Kinder zogen über die „normalen“ Socken noch andere Socken, mit denen sie aber auch über den Rasen liefen. Im Garten spielte auch eine Musikgruppe afro-kubanische Musik in entsprechender Kleidung. Eine Frau und ein Mann dieser Gruppe waren barfuß.

Ich verließ das Tropeninstitut und radelte über die Dreirosenbrücke in Richtung Wiesenufer, wo ich mich für einige Zeit in die Sonne setzte. Hier war es so warm, daß ich auch das T-Shirt auch nicht mehr benötigte. Auch andere hatten sich hier breitgemacht bzw. wanderten, joggten oder radelten die Uferwege beidseits des Flusses entlang, manche trugen kurze Sportkleidung. Barfuß waren nur wenige am Ufer, aber selbst die „unecht“ im Sinne der Ratinger Definition.

Gegen 16 Uhr radelte ich weiter, fürs Anziehen eines T-Shirts war es (mir) noch nicht kalt genug. Ich radelte wieseabwärts und folgte dann dem Rheinufer bis zum Kraftwerk Birsfelden, wo ich den Rhein überquerte. Der Barfußpark wurde sogar von 2 ansonsten eher winterlich gekleideten Frauen benutzt, die Wanderschuhe in der Hand tragend.

In Muttenz machte ich noch eine Pause in einem Park. 4 Mädchen vermutlich indischer Abstammung spielten an einem Brunnen. Sie versuchten, trockenen Schuhs am Brunnenstein hochzuklettern, was aber nicht allen gelang, worauf ein Kreischen erfolgte. Ein Mädchen entledigte sich daraufhin der Schuhe und Socken, während die anderen es vorzogen, fett beschuht zu bleiben. An nassen Hosensäumen schienen sie sich nicht zu stören. Bevor in weiterradelte, watete ich auch noch ein Stück durch den Brunnen, die Gefahr nasser Hosensäume bestand bei mir nicht, und gekreischt hatte ich trotz des kalten Wassers auch nicht.

Als ich nach Hause radelte, gab es eigentlich nur wenigen Reaktionen zu meiner nicht übermäßig winterlichen Aufmachung. Manche Leute lächelten lediglich. In Pratteln überholte mich zwar eine Bullenschleuder, aber die Polizeischergen unternahmen nichts, um mich zu schikanieren, also wieder kein Grund, um die Schweiz auf der Liste der Polizeistaaten eine Stufe höher zu befördern. Einige Jugendliche lästerten in Liestal, als ich am Bahnhof vorbeiradelte. In Buckten wurde es auch mir zu kalt, daß ich mein T-Shirt wieder überziehen mußte. Da entgegen den Wetterprognosen der Ostwind noch gar nicht eingesetzt hatte, sondern eher von Nordwesten kam, kam ich mit dem Velo relativ gut voran. Als ich durch Aarburg kam, fragte jemand: „Ist es nicht zu kalt?“ Immer dasselbe!

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

14.04.2010 21:08
#2 RE: Tag der offenen Tür im Tropenistitut Basel Zitat · Antworten

Mal ne Frage: Was bitte ist ein VELO??

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

14.04.2010 21:19
#3 Velo Zitat · Antworten

Hallo Lukas,
in der Schweiz wird ein Fahrrad meist als "Velo" bezeichnet.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

14.04.2010 21:26
#4 RE: Velo Zitat · Antworten

achso.. Und Du radelst immer alleine oder nimmst Du Dir jemanden mit?

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

14.04.2010 21:34
#5 RE: Velo Zitat · Antworten

Normalerweise radle ich alleine. Ein Velo ist für mich ein Gebrauchsgegenstand (für den Weg zur Arbeit in langen Hosen und mit Schuhen sowie für kurze bis mittlere Strecken in der Freizeit, meist in kurzen Hosen und barfuß). Dafür besitze ich kein 4rad (=Auto).

Kurt C. Hose Offline




Beiträge: 744

14.04.2010 22:00
#6 RE: Tag der offenen Tür im Tropenistitut Basel Zitat · Antworten

Zitat von Michael aus Zofingen

Morgens kurz nach 8 Uhr radelte ich los. Auf einen Tropenhelm konnte ich gut und gerne verzichten.



Wenn das heißt das du ohne Helm fährst so kann ich das nicht unterstützen. Ich finde einen Helm wichtig, er sieht vielleicht nicht gut aus, aber er soll ja auch helfen.

Ansonsten klang das nach einem spannenden Tag.

LUKAS Offline

Admin


Beiträge: 2.028

14.04.2010 22:34
#7 RE: Tag der offenen Tür im Tropenistitut Basel Zitat · Antworten

Die Story war ja ganz nett, aber was hat das alles mit kurze Hosen zutun?

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

24.04.2010 09:20
#8 Fahrradhelm Zitat · Antworten

Hallo Andreas,

ich besitze auch einen Fahrradhelm, und habe ihn auch schon bei einem Radrennen getragen (weil er dort vorgeschrieben war). Normalerweise trage ich aber keinen Helm. Und das nicht etwa aus ästetischen Gründen, sondern weil ich ihn schlicht und einfach lästig finde, genauso wie lange Hosen oder Schuhe beim Radfahren.

Ich habe nichts dagegen, daß es Velohelme gibt. Wer sich mit dem Ding sicherer (oder angezogener) fühlt, soll ihn tragen. Ich hoffe aber, daß es bei uns nie zu einem Helm-Obligatorium für Radfahrer kommen wird und man eine Buße bezahlen muß, wenn man mal eben zum Friseur fährt. Ich bin ein mündiger Bürger und will selber entscheiden können, wann ich den Helm aufsetzen möchte und wann nicht. Diese Entscheidung möchte ich keinem Beamtenbüffel überlassen.

In der Schweiz kenne ich Leute, die grundsätzlich mit Helm fahren und solche, die mal einen tragen (etwa bei längeren Touren), mal auch nicht). Niemand von denen würde aber ein Obligatorium wünschen. Die einzigen, die nach einem Obligatorium schreien, sind Leute, die NIE Fahrrad fahren. Die haben gut reden (vielleicht wurden sie beim Autofahren mal ohne Gurt erwischt und wünschen aus Rache nun auch eine Einengung für Radfahrer).

Ich befürchte, daß bei Einführung eines Helmobligatoriums für Radfahrer weniger Leute Fahrrad fahren (oder zumindest weniger Kilometer zurückgelgt werden. Dieses würde zu einem Mehrverkehr an Autos und zu volleren Zügen führen. Wollen wir das?

Es gibt Situationen, bei denen ein Helm nicht sehr praktisch ist. Wenn man beim Friseur war, möchte man nicht umbedingt die frische Frisur mit einem Helm gleich wieder vermohren. Auch Leute, die etwa auf dem Weg zur Arbeit bis zum Bahnhof mit dem Velo fahren und dann mit dem Zug, haben es nicht so leicht. Es gibt nämlich Leute, die auf dem Weg zur Arbeit durchaus keine Probleme damit haben, in Anzug mit Helm zu radeln, wohl aber ist es ihnen peinlich, abseits vom Fahrrad mit Helm gesehen zu werden, wenn sie einen Anzug tragen (etwa im Zug). Wenn man den Helm am Bahnhof auf dem Fahrrad läßt, wird er geklaut. Ein Bekannter von mir versteckte seinen Helm immer in der Aktentasche, er wollte nicht beim Bahnfahren den Helm aufgehalten oder auf die Hutablage legen, wenn er zur Arbeit fuhr. Einmal mußte er aber von der Arbeitsstelle Aktenordner mit nach Hause schleppen, da war für den Helm kein Platz mehr. Es war ihm peinlich, mit Anzug, Aktentasche und Helm in der Hand den Arbeitsplatz zu verlassen. Seit diesem Zeitpunkt fuhr er ohne Helm zum Bahnhof, wenn er zur Areit wollte.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Henning Offline



Beiträge: 654

24.04.2010 10:55
#9 RE: Fahrradhelm Zitat · Antworten

Ein Helm ist sinnvoll.
Ein Blick in die Neurologie belegt das.

Trotzdem fahre ich ohne Helm.
Ich würde mich auch nicht zwingen lassen und tatsächlich eher auf's Fahrradfahren verzichten.

Das Sicherheitsargument ist nicht zu vernachlässigen.
Mit diesem Argumenten könnte man allerdings auch Fußgänger zwingen, Helm und Gelenkschutz zu tragen, wie bei Inlinern, vielleicht auch noch einen Vor- und Rückstrahler und eine Glocke um den Hals.

Doch letztlich muss jede wissen, was er schön findet.
Wie beim Tragen kurzer Hosen (siehst Du, Lukas: hat doch was mit unserem Thema zu tun )

Beste Grüße

Henning

Kurt C. Hose Offline




Beiträge: 744

24.04.2010 11:44
#10 RE: Fahrradhelm Zitat · Antworten

Auch bin nicht für ein Zwang Helmtragen, nur finde ich es wichtig weil er doch Leben rettet. Und das er bescheuert aussieht liegt nur daran das es noch nicht in der mitte der Gesselschaft angekommen ist.

Würde jeder einen Helm tragen wäre das das normalste auf der Welt und keiner würde es mehr als hässlich oder störend empfinden.

Und auch das lässt sich super auf kurze Hosen beziehn (Gruß an Lukas) da die ja auch noch nicht als typisch und normal angesehn werden.

Und was bringt dir wenn man gut aussieht aber nach einem sturz im Rollstuhl sitzt? Ich finde deswegen den Helm ziemlich sinnvoll.

Ich habs auch von Kind auf beigebracht bekommen, von daher hab ich kein Problem mit dem Tragen. WAs ich aber total schlimm finde, wenn Eltern ihren Kindern beibringen mit Helm zu fahren, aber selber keinen tragen. Wo ist denn da die Vorbildfunktion und einen Erwachsenen kann es genau so treffen.

Zu dem Argument mit dem: Dann müssten ja auch Fussgänger einen tragen. Fussgänger sind normalerweise um die 16-20 km/h langsamer, was einen großen Unterschied ausmacht. Auch fahren sie nicht auf der Straße sonder sind auf dem Bürgersteig.

Aber letzten Endes muss jeder seolber sehn was ihm wichtiger ist. Unfallschutz oder Aussehn

Krampfadern »»
 Sprung  
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz