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 Reaktionen der Umwelt auf Eure kurzen Hosen
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

22.11.2010 05:21
Beim Vortrag von Martl Jung Zitat · Antworten

Der 9. November 2010 liegt zwar schon einige Zeit zurück, trotzdem möchte ich es nicht versäumen, hier über Martl Jungs Vortrag „Barfuß über die Alpen“ in Schopfheim-Fahrnau zu berichten. An besagtem Tag waren Kunden in der Firma, und ich war mir nicht sicher, ob ich pünktlich zum Vortrag erscheinen könnte. Vorbereitungen hatte ich getroffen. So war ich anders als sonst nicht nur mit der Velo-Packtasche, sondern zusätzlich mit dem Rucksack in der Firma erschienen. Genauer: Die Packtasche kettete ich am Velostand der Firma ans Velo an. Ich hatte Glück. Der Kunde war eher vom Firmenareal verschwunden. Ich konnte in den Umkleideraum gehen und meine blaue lange Arbeitshose und meine fetten Schuhe in den Spind pfeffern und in kurzer Hose, Flipflops und Rucksack (darin befand sich meine Jacke) das Firmenareal verlassen, ohne daß mich Kunden in dieser Aufmachung sahen.

Wohl aber sah mich ein Analytik-Chemiker, der gerade auf dem Weg zum Bahnhof war, auf dem Firmengelände, aber ihn störte es nicht. Ich ging zum Firmen-Velostand, steckte die Flipflops in die Packtasche und radelte zum nur 200 m entfernten Bahnhof-Velostand, um dort mein Velo samt Packtasche abzustellen und mit Rucksack zum Bahnhof zu gehen. Somit konnte ich ECHT barfuß, ECHT bekurzhost, allerdings UNECHT unbejackt zum Vortrag reisen.

Der Billettautomat, an dem ich die Fahrkarte bis Basel SBB löste, funktionierte diesmal einwandfrei, ich ging auf den Bahnsteig, vorbei am Analytik-Chemiker, der sich mit einer Frau unterhielt, die ich nicht kannte. Er lächelte, während sie „nach unten“ blickte (Ob er mitbekam, daß ich auf dem Firmenareal noch Flipflops trug, auf dem Bahnhof nicht?). Der Zug kam, ich stieg ein. Der Chemiker und die Frau stiegen auch ein, setzten sich dort hin, wo mehr Platz war. In Olten stieg er wieder aus, um nach Zürich, wo er wohnt, während sie weiter fuhr (wo sie ausstieg, habe ich nicht mitbekommen, in Basel war sie jedenfalls nicht mehr drin.

In Basel SBB ging ich als erstes zum Billettautomaten, um mir eine Fahrkarte nach Fahrnau zu lösen (hin und zurück war wegen des grenz- und tarifverbundüberschreitenden S-Bahn-Verkehrs nicht möglich), auch dieser Automat funktionierte. Da die S-Bahn nicht sofort fuhr, ging ich noch etwas auf dem Bahnhofareal. Bahnpolizisten sahen mich zwar, kontrollierten mich aber nicht. In der S-Bahn waren sogar Zöllner mit Hunden, aber auch sie interessierten sich nicht für mich, meinen Ausweis und meine Fahrkarte. So kam ich pünktlich, nämlich 12 Minuten vor Beginn des Vortrags am Fahrnauer S-Bahnhof an.

Im Laufschritt ging es zur Festhalle, dem Gebäude mit dem Turm (ursprünglich sollte der Vortrag in der Schopfheimer Stadthalle stattfinden, diese war aber wegen eines Brandschadens unbenutzbar). Martl stand bereits am Eingang. Seine ersten Worte waren: „So winterlich gekleidet kenne ich dich ja gar nicht.“ In der Tat war ich etwas bedeckter gekleidet als auf der Hörnle-Wanderung im Mai 2009, auf der ich Martl das letzte Mal getroffen hatte. Aber auch Martl war jetzt bedeckter bekleidet: Er war zwar barfuß (es hätte sicher nicht gut gepaßt, wenn er den Vortrag „Barfuß über die Alpen“ fett beschuht vorgetragen hätte), trug aber LANGE Hosen und langärmelige Oberbekleidung. Dann begab ich mich in den Zuschauerraum und setzte mich neben Gerold, den „Hasen“. Er war auch barfuß und trug selbstverständlich kurze Hosen. Somit war der Anteil der bekurzhosten Barfüßer in der Fahrnauer Festhalle doppelt so hoch wie der der belanghosten Barfüßer, hä, hä, hä, hä, hä! Bekurzhoste Schuhträger waren nicht anwesend.

Der Vortrag, war übrigens hochinteressant. Man erfuhr wieder einmal, wozu nackte Menschenfüße fähig sein können. Auf den Bildern war Martl übrigens durchgehend in kurzen Hosen, zeitweilig aber mit langärmeliger Oberbekleidung und einer Art „Mütze“ zu sehen. In der Pause (Gerold war rausgegangen, um das zu tun, was er nicht lassen konnte und im Saal nicht durfte, eine infolge Brandschadens gesperrte Halle auf Schopfheimer Stadtgebiet genügt) wurde ich von älteren Leuten, die vor mir saßen, wegen meiner Nicht-Schuhe angesprochen. Ich erzählte ihnen, daß ich ohne Schuhe nicht die Alpen überqueren könnte (mit Schuhen auch nicht), wohl aber wäre ich in 5 Wochen aus der Schweiz nach Hamburg und wieder zurück mit dem Fahrrad gefahren und hätte während der Zeit keine Schuhe getragen und nicht einmal dabei gehabt. Sie konnten es ebenso nicht glauben, diskutierten noch untereinander. Schließlich kam Gerold zurück, worauf eine Frau sagte: „Noch einer ohne Schuhe!“ Insgesamt wurde die Barfüßigkeit in der Festhalle positiv aufgenommen. Aber überrascht das? Sicher nicht! Denn ein Barfußhasser vom Typ „Dr. Simpel“ würde wohl kaum in einen Vortrag „Barfuß über die Alpen“ gehen.

Nach dem Vortrag wurde ich noch vom Hasen im 4rad zum Lörracher Hauptbahnhof gebracht. Dadurch erreichte ich eine S-Bahn, die erst in Lörrach eingesetzt wurde, wodurch ich in Basel Direktanschluß hatte und somit eher in Zofingen war. Der Billettautomat in Lörrach funktionierte einwandfrei. So gelangte ich ohne weitere Schwierigkeiten nach Zofingen. Da es nicht regnete, radelte ich ohne Jacke nach Hause.

An dieser Stelle möchte ich betonen, daß mir der Vortrag sehr gefallen hat und sich die Anreise gelohnt hat. Vielen Dank an Martl für den interessanten Vortrag. Und vielen Dank an Gerold, daß er mich auf seinem Weg nach Hause bis Lörrach mitgenommen hat.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

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