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Dieses Thema hat 9 Antworten
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 Foreninterne Mitteilungen
Kerstin Offline

Admina


Beiträge: 285

12.12.2011 00:49
Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hallo zusammen,

diese Woche war ich krank. Ich fing mir einen grippalen Infekt mit Hustenreiz, Schnupfen und hohem Fieber ein. So hätte ich beinahe auch nicht an einem Treffen dieses Wochenende in Stuttgart teilnehmen können, doch glücklicherweise ging es am heutigen Sonntag. Ich sollte auf jeden Fall erfahren, daß dies mein Glück war. Ich hatte den Teilnehmern des Treffens eine äußerst wichtige Mitteilung zu machen. Glaubt mir bitte: es fiel mir verdammt schwer. Wir gingen zu einem Chinesen essen. Ich hatte direkt schon panische Angst vor ihre Reaktionen. Als ich mich ihnen dann nach dem Mittagessen offenbarte, erlebte ich etwas, was mich unglaublich gefreut und überwältigt hatte: ihre Reaktionen waren einfach unbeschreiblich! Solche Leute als Freunde haben - und man weiß, daß man dann niemals alleine sein oder im Stich gelassen wird. Als ich dann alles erzählte, mußte ich mir einige Tränen aus den Augen wischen. Es war auf jeden Fall ein äußerst emotionaler Moment in meinem Leben. Schön wäre es gewesen, wenn noch ein paar Leute mehr dabeigewesen wären. Na ja, es hatte eben nicht sein sollen. Diese schlimme Hölle mache ich derzeit mit, und das wird noch ca. 2 Jahre oder so andauern. Ich brauche hierzu noch sehr, sehr viel Kraft und Ausdauer. Nicht nur einmal wollte ich meinem desaströsen Leben ein Ende setzen. Darüber möchte ich Euch jetzt als mein "Coming-out" berichten:

Also angefangen hatte alles in meiner Kindheit. Als Kind fühlte ich mich schon immer anders als meine Schulkameraden, weshalb ich sehr oft gehänselt wurde. Nur ein paar Schulfreunde hielten stets zu mir, wenn ich wieder mal heulend in irgendeiner Ecke des Schulhofes stand.

Als kleines Kind interessierte es mich, wenn sich meine Mutter abends auszog und morgens anzog. Ich wollte wissen, was sie trug. Soweit dies für den Moment. Meine Eltern waren Hausmeister in einem Stuttgarter Studentenheim, und dort wurden immer irgendwelche Feste und Bälle veranstaltet. So war das dann auch an einem Faschingsdienstag, als die Säle und das gesamte Treppenhaus samt Flure sehr phantasievoll dekoriert wurden. Als Kind hatte ich dabei meine allergrößte Freude. So war dann am Faschingsdienstag ein Ball, wo meine Eltern beim Ausschank waren und auch kleinere Speisen reichten. Ich durfte bis etwa 20:00 Uhr zuschauen, dann mußte ich ins Bett. In meinem Bett erinnerte ich mich an meine Mutter, wie sie sich immer aus- und anzog. So zog ich ihren Rock, ihre Nylons und ihre für mich damals viel zu großen Pumps an, legte mich dabei auf mein Bett und schlief ein. Irgendwann in der Nacht kamen meine Eltern, weil sie nun auch ins Bett wollten. Sie entdeckten dann ihre kleine "Tochter" im Rock und Pumps schlafend auf dem Bett vor. Meine Mutter hob mich hoch und nahm mich in ihre Arme, mein Vater grinste mich an und fragte mich - das vergesse ich nie: "Na hast Du Mädi gespielt"? Wortwörtlich, dabei lachte er. Ich schämte mich, sagte aber, es wäre ja Fasching. So stahl ich mich gekonnt aus der "Affäre". Ich bin mir absolut sicher, daß ich das saublöde Pech hatte, weil jetzt ausgerechnet Fasching war. Bestimmt wäre dies alles in andere Bahnen verlaufen, wenn das ein x-beliebiger Tag oder Abend im Jahr war. Dann hättet Ihr mich von Anfang an als Frau kennengelernt...

Als ich in einem Alter kam, in welchem ich realisierte, daß ich über männliche Geschlechtsteile verfüge, mußte ich immer bitterlich weinen. Ich fragte meine Eltern, warum ich das habe, was die Mädchen nicht haben. Sie lachten und meinten, daß es eben Unterschiede bei den Menschen gibt. Die einen sind Buben und die anderen Mädchen. Wie gerne wäre ich ein Mädchen gewesen, doch ich hatte mir nicht getraut, das zu sagen. Das bereue ich heute zutiefst...

Als ich ein Kind war, sah ich auch wirklich wie ein kleines Mädchen aus: blonde, lange, gelockte Haare, niedliches Mädchengesicht. Dies bekamen meine Eltern und ich sehr oft bestätigt - so auch in der Straßenbahn. Als meine Mutter und ich z.B. mal in die Stadt mußten, fuhren wir mit einer Straßenbahn. Mir wurde beigebracht, meinen Sitzplatz in der Bahn älteren Personen zu überlassen, wenn diese in die Straßenbahn kamen und kein anderer Sitzplatz frei war. So kam dann eines Tages eine ältere Frau hinein, kein Sitzplatz frei, also stand ich als braves Kind auf und überließ dieser Frau meinen Platz. Sie setzte sich und sagte zu meiner Mutter, daß sie aber eine sehr liebe und hübsche Tochter hätte. Zu meinem Leidwesen "verbesserte" meine Mutter dieses Kompliment, indem sie zu dieser Frau sagte, daß ihre liebe Tochter ihr "Sohn" sei. Dies machte mich immer sehr traurig. Solche Erlebnisse gab es sehr häufig. Auch unter uns Kindern wurde ich von Gleichaltrigen sehr oft als Mädchen erkannt. So war das zum Beispiel mal, als mich ein Junge fragte, ob ich ihm einen Kaugummi hätte. Ich reagierte nicht und ging fort. Er rief mir dann nur noch nach: "Was ist denn los, Mädle"? Auch als Jugendlicher sah ich noch wie ein Mädchen aus. Dies bekam ich sehr oft von einem meiner Lehrer in der Schule gesagt, ich sähe wie ein Mädchen aus, ich hätte "Mädchenhändchen", hatte mich wohl auch wie ein Mädchen verhalten. Der Mensch war stockkonservativ und war so eine Art Lehrer, dem man sich nicht anvertrauen konnte. Zum Glück hatten wir in der darauffolgenden Stufe einen anderen Klassenleiter bekommen, der sehr nett war und auch auf die Schüler eingehen konnte. Er konnte aber auch sehr streng sein. Nun gut, das ist ja nicht das eigentliche Thema, um welches es hier geht...

Auf jeden Fall wäre in meinem "Leben" mit absoluter Gewißheit einiges wesentlich anders verlaufen wenn mich meine Eltern damals bloß richtig verstanden hätten, wobei ich betonen muß, daß ich ihnen bestimmt nicht die Schuld für mein desaströses Leben geben will! Das wäre ihnen gegenüber nicht fair. Auch als ich dann mein Abi machte, ging ich nicht zu unserer Feier, denn ich fühlte mich wie ein Fremdkörper. Dafür spendierten mir meine Eltern einen schönen Urlaub in Kroatien. Mein Freund kam mit und wir teilten uns ein Doppelzimmer im Hotel. Auch ihm konnte ich mich nicht anvertrauen, weil ich eine dumme Kuh war...

Als ich dann später eine Lehre als Elektriker machte, putzte mich mein Lehrmeister immer wieder total herunter, indem er sagte, ich sei wie ein Mädchen. Ich hatte damals auch eine Macke, ganz verlegen mit der Hand durch mein Haar zu streichen, wenn ich mit ihm sprach. Ich war dann immer diejenige, die die Werkstatt putzen mußte und so, die Treppen hinauf zum Büro aufwischen - alles "Frauenarbeit", wie er immer sagte. Meine Stimme war dem auch immer "zu zart", zu "mädchenhaft". Ich beklagte mich bei meinen Eltern, so daß sie daraufhin den Lehrvertrag kündigten. Ich traute mich aber niemals aus mir heraus und unterdrückte meine Gefühle bis jenseits der Schmerzgrenze. Was war ich dumm! Meinen Eltern konnte ich auch nie etwas sagen, denn ich hatte furchtbare Angst, sie könnten mich verstoßen. Ich zog mir sehr oft heimlich Kleider und Röcke meiner Mutter an, wobei ich darauf achtete, daß sie mich dabei niemals erwischte. Vielleicht hätte sie mich erwischen sollen, so daß ich heute dieses Problem nicht mehr hätte...

Das krasseste Erlebnis hatte ich einmal als etwa 15jährige(r). Ich zog mir eines Abends ein hübsches Sommerkleid an und an die Füße die Stiletto - Sandaletten meiner Mutter mit etwa 8 cm hohen Absätzen. Ich machte mich kurz fertig, dann stieg ich durch mein Fenster (wir wohnten Parterre) aus mein Zimmer und stöckelte dann in richtung Stuttgart Stadtmitte. Es war herrlich, und ich fühlte mich wie ein echtes Mädchen, schließlich war ich ja auch eines. Als ich dann im Zentrum war, traf mich ein Lichtkegel einer Taschenlampe. Kurz darauf hörte ich "Halt, stehenbleiben, Polizei". Fragt mich bitte nicht, warum mich die dann in Gewahrsam nahmen, denn schließlich tat ich doch niemanden Unrecht an. Sie führten mich im Polizeigriff zum Wagen und schoben mich hinten auf den Sitz. So fuhren sie dann zur Polizeiwache. Dort wurde ich wie eine Schwerverbrecherin vernommen, den Inhalt meines BH mußte ich auf den Tisch legen. Einer von denen hatschte um mich herum, schaute meine nackten Beine an und meinte hämisch "Sexy". Ich hatte Angst, sie würden meinen Eltern etwas erzählen, und ich bekam als Antwort, daß sie es bestimmt erführen, wenn ich nicht zum Arzt ginge. Toleranz = NULL. Als ich dann nach langer Zeit - ich weiß nicht mehr, wie lange das dauerte - endlich wieder heimdurfte, mußte ich alles zu Fuß gehen. Meine Stilettos und mein Kleid zog ich aus, ich hatte ja noch eine kurze Sporthose an. Die Schuhe hielt ich an den Fesselriemchen und lief dann ein ganzes Ende nach Hause. Heute denke ich, daß es wirklich besser gewesen wäre, sie hätten meinen Eltern etwas erzählt. Es wäre ein Ende mit Schrecken gewesen als dieser Schrecken ohne Ende, den ich derzeit durchmache.

Ein ebenso einprägendes Erlebnis hatte ich während meiner Wehrpflicht bei der Bundeswehr. Ich war bei den Fernmeldern - Funk und auch Feldtelefone. Ich hatte mich bei den "Y-Reisen" niemals wohlgefühlt! Einerseits schätzte man mich als Kamerad sehr, doch andererseits mußte ich mir oft Frechheiten bieten lassen. Mein allergrößtes Problem war das kollektive Duschen nach dem Sport oder so. Ich konnte nicht mit den Männern zusammen duschen gehen. Ich duschte mich stets danach, wenn alle anderen fertig waren. Ein einziges Mal war ich beim Duschen dabei, und ich wäre aus Scham fast gestorben! Dennoch wollte ich mich dort wegen meiner Transsexualität nicht äußern. Wer weiß, was die dann mit mir gemacht hätten. Also schluckte ich es hinunter und spielte eben weiterhin "Mann"...

Auch heute ist es natürlich so, daß ich es abgrundtief hasse, beim RAL unter Männern in der Umkleide zu sein. Genauso hasse ich Männerklosetts. Ich mag keine Stehpinkler, ich hasse es, wenn mein männlicher Besuch den Deckel im Klo offen läßt - um nur ein paar wenige Fakten zu nennen. Ich hasse es auch zutiefst, wenn man mich mit "Herr" anspricht. Neulich beim RAL war ich kurz davor, alles zu erzählen, nachdem man mir sagte, ich sei ein Mann und man mich dann unzählige Male mit diesem gottsverfluchten "Herr" anquatschte. Nun gut, mein Coming-out werde ich im Beisein meiner Psychologin und der Geschäftsleitung verkünden - und dies sehr zeitnah. Ich bin zwar nur noch bis zum 20. Jänner 2012 dort, doch mein Coming-out wird auf jeden Fall noch vor Weihnachten dieses Jahr stattfinden!

Es steht also für mich unumstößlich fest, daß ich die GaOP (Geschlechtsanpassende Operation) bekomme - allerdings erst in etwa 1,5 bis 2 Jahren. Die Gabe von Östrogenen sowie Testosteronblocker werden nun zeitnah erfolgen. Die ersten Untersuchungsergebnisse bzw. Diagnose lautet u.a. eindeutig "Transsexualität". Ich bin bereits in psychologischer Behandlung, wie ich ja schon des Öfteren schrieb, doch ich nannte hier bis dato nie einen Grund. Wenn doch die einzelnen Termine zeitlich nicht so extrem auseinanderlägen! Dies ist aber ganz normal so. Meine Termine sind im Abstand von ca. vier Wochen. Nun begann auch mein Alltagstest, wobei ich noch mit meinem Aussehen starke Probleme habe. Außerdem - Testosteron sei Dank(!) - lichtet sich mein Haar zusehendst. Ich habe noch keine Glatze, doch das wäre für mich eine Katastrophe! Bei einem sehr guten Freund und lieben Freundin hatte ich mich bereits geoutet, und sie waren so wunderbar einfühlsam und verständnisvoll. Mich würde es wirklich freuen, wenn auch Ihr so verständnisvoll wärt. Ich bin ja schließlich kein Alien oder so, sondern nur jemand, dem sein Schicksal einen sehr schlimmen Streich spielte, an welchem er beinahe zugrunde ging. Mit meiner neuen Identität, welche hoffentlich bald stattfinden wird, wird mein Leben ganz bestimmt in ganz andere, positive Bahnen gelenkt. Ich denke heute sogar an eine Partnerschaft. Noch habe ich hoffentlich ein paar Jährchen vor mir.

So, nun hoffe ich, Ihr habt nun ein genaueres Bild von mir - hoffentlich kein schlechtes. Im Bilde seid Ihr nun auf jeden Fall. Gerne werde ich auch mal Bilder von mir als künftiger neuer Mensch - als Kerstin eben - hochladen, doch ich muß erst noch gute Bilder machen. Natürlich bleibt meine Liebe zum Barfußlaufen bestehen. Wieso soll ich das als Frau aufgeben? Natürlich habe ich als Frau auch einen Schuhtick - vor allem Stiefel, doch die muß ich schließlich nicht immer tragen.

Im Forum werden dann bzgl. meines Accountes Änderungen vorgenommen - wie eben mein richtiger und künftiger Name. Andere Angaben wie Geschlecht usw. bestehen ja bereits seit einiger Zeit. Natürlich werde ich auch ein entsprechendes Profilbild hochladen. Ich habe nämlich ein passendes, welches ich auch in einem der Transsexuellenforen hochlud, wo ich Userin bin.
Ganz liebe Grüße,

Euer Franz (Kerstin)

Hier noch eine interessante Seite:

http://gosthwriter.npage.de/mein-alltagstest_21926445.html - Biografie einer Transsexuellen M/F


Mein Barfußforum:

http://www.hobby-barfuss-renaissance-forum.de

Senti Offline

Admin


Beiträge: 942

12.12.2011 09:52
#2 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hallo Franz,

Esrtmal ist es schön, wieder von Dir zu lesen. Du hast nun dein Herz ausgeschüttet und dich quasi geoutet und damit sicher eine große Last hier im Forum abgeladen.

Was mich mich betrifft, sei dir sicher, dass du auch als Kerstin willkommen bist und ich das voll und ganz akzeptiere. Als "normaler Mann" kann man nicht nachvollziehen , was in jemand dem vorgeht, der sich solch eine Operation vornimmt und was er/sie in seinem Leben schon durchmachen mußte.

Für mich sind Schwule und Lesben auch ganz normale Menschen dieser Welt und du wirst es auch weiterhin sein, sei dir da sicher.

PS: Stellst du dann Bilder im Minrock ein?

ich wünsch mir für dich, dass die andere User hier ebenfalls kein Problem damit haben.

Gruß
Thomas

Was nicht tötet, härtet ab

Peter Pan Offline



Beiträge: 913

12.12.2011 12:35
#3 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Zitat von Senti
Hallo Franz,ich wünsch mir für dich, dass die andere User hier ebenfalls kein Problem damit haben.



Lieber Franz,

Was mich betrifft so habe ich überhaupt keine Probleme - bei mir zählt zuerst der Mensch und nicht sein Geschlecht!

Habe übrigens in unserem weiteren Bekanntenkreis einen guten Kollegen der schwul ist! Manchmal würde ich mir wünschen, dass wir Heteros so zuvorkommend, nett und hilfsbereit gegenüber unseren Mitmenschen wären! Dein Peter

teerpirat Offline



Beiträge: 311

12.12.2011 15:45
#4 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hallo Franz,

Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Und es freut mich, dass Du gegenüber uns Dein Outing geschafft hast - jetzt geht es Dir sicherlich viel besser.

Ich kenne jemanden, der in etwa so alt ist wie Du, der die gleiche Erfahrung hinter sich hat. Es war auch ein schwieriger Weg, aber er - oder vielmehr sie hat ihren Weg gemeistert und ist jetzt endlich glücklich.

Und ich wünsche Dir, dass auch bei Dir alles in gerade Bahnen laufen wird.
Toi, toi, toi

LG
teerpirat

Siegfried Hase Offline




Beiträge: 583

12.12.2011 17:15
#5 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Salut Franz!

Puh! Da hat's mir die Ohren jetzt aber schon etwas verbogen.

Ganz deutlich schließe ich mich auch dem Statement von Thomas (Senti) an.

Selbstverständlich bist Du auch als Frau hier willkommen - da brauchen wir ja sowieso noch welche für die Quote.

Ich gehe davon aus, daß Du Dir die Sache mit der Operation auch im Detail überlegt hast und das besonnen angehst.

Bei dem von Dir erwähnten Barfußtreffen war ich am Samstag, da warst Du ja nicht da.

Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben

Gerold

Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 273

12.12.2011 18:30
#6 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hallo Kerstin,

zunächst auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu Deinem mutigen Schritt! Jede Entscheidung, sich einer Operation unterziehen zu lassen, ist ein mutiger Schritt. Und eines ist sicher: Ein Mensch wird dadurch nicht schlechter, wenn er sich zu einem solchen Schritt entschließt. Genauso wenig wie ein Mensch schlechter wird, wenn er sich dazu entschließt, barfuß zu laufen oder kurze Hosen zu tragen, auch an Orten, an denen andere es nicht tun. Und sollten sich wirklich „Freunde“ von Dir abwenden, dann ärgere Dich nicht, denn es waren keine richtigen Freunde.

Vermutlich kann sich nur jemand in Deine Situation versetzen, der selber betroffen ist oder der den von Dir beschlossenen Schritt bereits hinter sich hat. Als Kind hätte ich mich auch als Mädchen verkleiden können, niemand hätte es gemerkt, weil ich sanftere Gesichtszüge hatte und nicht das freche Knabengesicht. Aber spätestens wenn ich gesprochen hätte wäre es aufgeflogen, denn ich hatte schon als Kind eine ziemlich tiefe (und laute) Stimme. jetzt geht es aber nicht mehr, wegen meines Bartwuchses. Daß ich meinen Bart stehen lasse und auch keinerlei Verlangen habe, mir Bein- oder „Offtopic-Haare“ zu entfernen, deutet nichts darauf hin, daß ich mich „bewußt“ männlich fühle, sondern daß ich einfach zu faul zum Rasieren bin.

Als ich las, wie Du im Alter von 15 Jahren wegen Tragen von Frauenkleidung auf die Polizeiwache geführt wurdest, fiel mich glatt der Kinnladen runter. War das in Stuttgart? (in Abstruslingen hast Du damals wohl noch nicht gelebt). Ehrlich gesagt, überrascht hat mich das nicht. Ich habe ja schon selber im Jahr 2009 Ärger mit den Stuttgarter Polizisten bekommen, wie Du Dich sicher erinnerst. Und alles nur, weil ich im Dezember barfuß und in kurzen Hosen unterwegs war. So etwas paßte halt einfach nicht in diese Spießerbirnen. Und damals waren die Leute sicher noch intoleranter als heute. Ein 15-jähriger scheinbarer Knabe in Mädchenklamotten, das kann man als „Ordnungshüter“ nicht einfach so belassen. In den obersten Etagen von Polizei usw. saßen nicht selten Personen, die bereits in vorbundesrepublikanischer Zeit einen zwar weniger hohen, jedoch im gleichen Bereich angesiedelten Posten, und in solchen Situation kam das eingeprügelte Gedankengut wieder zum Vorschein.

Auch wenn wir uns persönlich nur zweimal begegnet sind (beim Winterbarfußtreffen in Stuttgart im Dezember 2009 und beim „rauchenden Offtopic-Fahrzeugtreffen“ in Zofingen im September 2010), so habe ich in Dir einen ruhigen und sympathischen Menschen kennen gelernt. Und daran ändert sich nichts, selbst dann nicht, wenn Du nach der Operation zum Schuh-, lange-Hosen- und Hut/Mützen-Fan mutieren solltest.

Viel Erfolg und alles Gute
Michael aus Zofingen

Kurt C. Hose Offline




Beiträge: 744

12.12.2011 18:43
#7 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hi Kerstin,

ich freue mich für dich das du jetzt endlich ganz wirklich du seien kannst und hoffe das jetzt alles so klappt wie du dir das wünschst.


Kerstin ist übrigends ein schöner Name, meine Schwester heißt auch so.

Freue mich auf viele Geschichten dann von dir in naher und ferner Zukunft und solangsam steigt dann ja hier auch die Frauenquote.

Alles Gute auch von mir
Andreas



Alle Beiträge entsprechen der Meinung das Autors und müssen nicht mit anderen Meinungen in diesem Forum übereinstimmen.


Kurt C. Hose im TV und die Radioberichte gibt es auf: http://www.myspace.com/kurtmedia

Lampi Offline




Beiträge: 155

12.12.2011 21:41
#8 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hi Kerstin,

wie nett dass das bald kein reiner Männerklub mehr ist.

LG Rainer

Beste Grüße vom Lamл[tm] - Nur echt mit dem Pi

Senti Offline

Admin


Beiträge: 942

13.12.2011 07:03
#9 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Ob Franz oder dann Kerstin, wir sind trotzdem für Dich da

Gruß
Thomas

Was nicht tötet, härtet ab

Franz-Josef (frajo) Offline




Beiträge: 191

18.12.2011 16:47
#10 RE: Eine äußerst wichtige Mitteilung an Euch alle... Thread geschlossen

Hallo Kerstin,

auch ich habe absolut keine Vorurteile gegenüber Transsexuellen, Homosexuellen oder sonstwem. Ich freue mich schon über Deine Beiträge, die ja jetzt in einem völlig anderen Licht erscheinen. Auch von mir die Frage, würdest Du dann Miniröcke oder auch weiterhin Shorts anziehen.
Und eine Frage noch: Hast Du Dich geoutet nach der Fernsehsendung (Doku): "Endlich Ich - Die Geschichte der Transsexuellen" ?

LG frajo

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